Testbericht Korsun V8i vs. Classic No.6 an Nubert NuWave CS-65 & ATM vs. Nubert NuWave 125

[…] Mein erster (optischer) Eindruck: Ui, die sind aber richtig groß! 😯 Und dies gilt sowohl für die NuWave 125 als auch für den Classic No.6 und den Korsun V8i, die sind eindeutig nicht zu übersehen. So richtig mit dicker Frontplatte 8) Die Verarbeitung fand ich sehr gut (inkl. hochwertiger Anschlussterminals). Auch der Marantz und der Jolida machen optisch ordentlich was her… 8)

Part I – Korsun vs Classic

Zuerst hörten wir mit meinen mitgebrachten CDs via NuWave 125 + ATM (alles auf neutral) an dem V8i, gefüttert von einem Marantz SA-15S1. […] Ich war wirklich nicht sonderlich angetan. 😕 Also betreiben wir mal ein bißchen Ursachenforschung. Natürlich musste ich mich erst auf der fremden Anlage und in die fremde Raumakustik hineinhören. Ich konnte mich jetzt aber nicht unbedingt über die Akustik beklagen, kein sonderlicher Hall mit unangenehmen scharfen Höhen, aber auch kein dumpfer Klang mit dröhnenden Bässen, sondern es klang recht ausgewogen. Aber irgendwie wollte bei mir mit dem Korsun keine rechte Freude aufkommen. 🙄 Er machte zusammen mit den 125’ern ordentlich Druck im Bass, das Tiefbassfundament ist schon beachtlich und reicht bei weitem nicht an meine zu Hause stehende Kombi aus Denon AVR-3803 und NuWave 10 heran! Es klang so als wäre die Kombi merklich unterfordert. Mir gefiel ehrlich gesagt der Klang wenn es lauter wurde etwas besser. Schnelle Schlagzeugdrums und Becken wurden zwar sehr präzise wiedergegeben, aber der Fussmitwipper stellte sich bei mir nur etwas zögerlich ein.Bei besagter Stock-Fish Records SACD dann plötzlich die Überraschung. 😀 Na also, es geht also doch! Da war es plötzlich, das was man so allgemein als Bühnenabbildung bezeichnet. Die Sängerstimmen springen einem quasi förmlich direkt ins Gesicht. Schön gezupfte Akustikgitarren, dazu ein druckvoller herrlicher Bass. Sehr gut! 😀 Unter diesen neuen Erkenntnissen hatten wir dann zu ähnlicher Musik gegriffen: bei der relativ ruhigen Musik von „Katie Melua – Piece By Piece“ klang der Dussun in meinen Ohren dann auf einmal sehr sehr nüchtern und kalt, das gefiel mir gar nicht! 😈 Folglich hatten wir dann mal auf den Classic No.6 gewechselt. Aaaah 😯 – und auf einmal ging die Sonne auf. 😆 Eindeutig besser! Eine wunderbare räumliche Kulisse, sehr ansprechende Schlagzeugbecken und eine herrliche Sängerstimme. Die Differenzierung einzelner Instrumente aus einem Klanggeschehen heraus gestaltete sich viel deutlicher, dadurch war der Gesamtklang laut meinen Ohren wesentlich angenehmer. Doch nicht zu früh gefreut, das wäre ja viel zu leicht. 😉 So ließ sich auch sofort feststellen, dass der Classic gegenüber dem Korsun wesentlich weniger Druck im Bass aufbaut. Der „punch“ beim Einsetzen von E-Bässen war wesentlich abgeschwächt, man hatte – nachdem man den Korsun zuvor gehört hatte – wahrlich den Eindruck, das da „etwas fehlt“, als ob der Classic einfach nicht genügend Tiefbass besäße. 🙄 Um diesen bisherigen Höreindruck zu festigen, haben wir mehrmals […] zwischen den beiden Verstärkern umgeschaltet. So lässt sich unser Verstärkervergleich wie folgt zusammenfassen:

[…] Bei rockiger Musik sammelt der Korsun Pluspunkte, da er ein stattliches Tiefbassfundament mit ordentlich Druck aufbaut. Bei akustischer Musik hingegen gefiel mir der Classic besser, da er eindeutig mehr Räumlichkeit, und eine wesentlich wärmere Wiedergabecharakteristik aufweist. Die Ortung fiel mir leichter und er spielte IMHO dynamischer auf. Die Differenzierung der einzelnen Instrumente gelingt im besser, das Klanggeschehen wirkt dadurch plastischer und echter, wohingegen dies dem Korsun nicht so genau gelang. IMHO schien da der Klang manchmal fast an den Boxen zu kleben, was mir nicht so gefiel. Beim Classic fehlte dagegen (bei entsprechender Musik) das Tiefbassfundament und der Druck, so dass ich ihn eindeutig nicht für Freunde von Rock, Techno etc. empfehlen kann! Hier bietet der Korsun mehr, man hatte immer das Gefühl, dass die Anlagenkombi unterfordert ist. Welcher Verstärker nun für welchen Hörer der richtige ist, das muss jeder für sich selber entscheiden! […]

Part II – CS-65 (in Stereo) mit ATM vs 125 ohne ATM

(Anmerkung: vom zeitlichen Ablauf her erfolgte Part III vor Part II.)

[…] Während die 125’er Tiefbasssequenzen quasi locker druckvoll in den Raum stellte, merkte man der dem CS-65 an, dass der Tiefgang zwar vorhanden war, aber weniger Kraftreserven dahinter stecken. So klang ein sonorer warmer Bass auf der 125’er in unser beider Ohren so weit „anders“, dass wir hierfür beide das Prädikat „besser“ wählen! 😉 Ich persönlich hatte den Eindruck, dass der CS-65 bei der Stimmwiedergabe ein Quentchen mehr Details herauszuholen vermochte als die große 125’er. Insgesamt schlägt sich der CS-65 mit ATM aber beachtlich gut, da muss ich wirklich ernsthaft Angst um meine NuWave 10 ohne ATM haben 😕 Wenn man nun noch das Preisleisungsverhältnis betrachtet (125’er vs. CS-65+ATM+Ständer) dann liefern sich unsere beiden Testobjekte doch glatt einen Patt. Gleichstand! 😀

Part III – ATM

Man hört und liest ja viel im Internet und speziell in so manchen Foren :lol:, aber es gibt eben nicht besseres als das ganze einmal selber zu hören. Ich konnte zwar schon früher mal kurz das ABL(!) an der NuWave 10 und der NuWave 125 hören, aber diese Eindrücke sind einerseits zu kurz und zu lange her gewesen, als dass ich mich jetzt noch daran erinnern würde. Siehe hierzu: Hörtest im Schwäbisch Gmünder Headquarter bzw. gleich Hörtest Teil 4 – ABL an NuWave 10 vs. NuWave 125 😉

Da sich hier idealerweise die Gelegenheit bot, dieses Versäumnis nachzuholen, habe ich natürlich dankend „ja“ gesagt. Zuerst die NuWave CS-65 mit ATM 85 an Jolida CD-Player mit Korsun V8i. Die Regler am ATM standen auf linear – mein Eindruck: ja nichts besonderes, sie kommen vielleicht ein Stückchen tiefer als ohne, aber nicht so, dass man das jetzt unbedingt sofort heraushören würde. 😕 Ich zögerte etwas, worauf ich dazu gedrängt wurde an den Reglern mal extrem herumzuspielen und meine Meinung dann nochmal zu überdenken. Und wie Unrecht ich haben sollte. 🙄 Also mal den Bassregler auf Rechtsanschlag! 😈 Ui – mein lieber Herr Gesangsverein, da kommt aber ordentlich was raus! Die CS-65 können ja so richtig Druck machen, da kann meine NuWave 10 ohne ATM endgültig einpacken, das rockt richtig derbe! 8)Ich war auch neugierig auf den Mitten-/Höhenregler. Viele Meinungen im Forum hierzu lauten ja in etwa in der Form: „…ohne die Möglichkeit dieser Hochtonregulierung will ich nicht mehr leben bzw. hören!“ 😆 😉 Das klang für mich immer zu hoch gegriffen und maßlos übertrieben, also mal selber ausprobieren. 💡 Da hat’s mir doch glatt die Sprache verschlagen! 😯 . 😯 . 😯 Was soll ich sagen? Ich habe zwar viel erwartet, aber das… einfach phänomenal! Mir fehlen auch momentan die Worte ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben, aber die Wirkung ist des Mitten-/Höhenreglers ist sensationell! 😀 So kam von mir spontan der Satz: „Das ATM ist schon so gut wie gekauft!“

Im weiteren Verlauf des Abends haben wir auch noch das ATM für die 125’er Probe gehört. Wir taten uns wirklich schwer entsprechendes Material zu finden um überhaupt eine Wirkweise des Tiefenreglers auf Stellung „linear“zu bemerken, was ja nur für die 125’er an sich spricht, da sie von Haus aus eben über ein enormes Tiefbassfundament verfügt. Die Möglichkeit des Mitten-/Höhenreglers ist dahingegen aber eindeutig unüberhörbar! Als Resumée lässt sich vermerken, dass das ATM seine Reize und Möglichkeiten vor allem bei kleineren Boxen voll ausspielen kann bzw. erst mit ATM die Lautsprecher ihr wahres Potential entfalten können. Das Klangbild lässt sich ohne unangenehme Nebeneffekte – wie es die Bass/Treble Regler an VV bieten – individuell der gerade abgespielten Musik anpassen. Das geht soweit, dass man mit diesem Klangbild bei Bedarf auch locker eine halbe Disco beschallen kann! 😀 Fazit: Ich find’s einfach nur geil! 😆

Hiermit wäre der Hauptteil geschafft. So waren auch wir nach diesem Testmarathon geschafft und haben den Abend einfach mit einem kühlen Blonden und ’ner leckeren Pizza ausklingen lassen. 😀 So ist es in dieser Situation wirklich sch***egal welches Equipment da gerade spielt und es sei wohl doch schon ein wenig gesponnen, sich über geringe Klangunterschiede bei Verstärkern und Boxen auszulassen, Hauptsache es läuft einfach nur richtig gute Musik! 😉 Jeder normalsterbliche Mitbürger würde uns wahrscheinlich sowieso für verrückt erklären. 😆

Um für mich ein persönliches Resumée aus der ganzen Testreihe zu ziehen, so komme ich nicht drum herum nochmal auf den Test der Atoll AV-100 und Atoll AM-50 hinweisen, den ich vor 2 Wochen bei einem Kollegen durchführen durfte! 😀 Meine Berichterstattung zum Atoll ist noch sehr viel emotionaler geprägt wie jetzt bei diesem Test zum Korsun und Classic. Vermutlich liegt das daran, dass mein DVD-Player gerade in Reperatur ist und ich jetzt den Klang meiner Anlage nicht so abrufbereit im Hinterkopf habe wie noch vor 2 Wochen beim Atoll. Deshalb fallen mir die Klangunterschiede des Korsun V8i und des Classic No.6 im Vergleich zu meinem Denon AVR-3803 nicht so deutlich auf. So tue ich mir jetzt auch ziemlich schwer alle Verstärker von dem bisher gewonnenen Eindruck unter einen Hut zu bringen um sie richtig einschätzen zu können. Ich kann bis jetzt nur drei Aussagen treffen:

1) alle 3, der Atoll, der Korsun und der Classic sind meinem Denon ganz klar überlegen! Eine Aufrüstung lohnt sich für mich durchaus! 😀

2) der Classic gefällt mir persönlich besser wie der Korsun

3) ja, es gibt Verstärkerklang und ich bin mit der Suche nach meiner Stereokombi noch nicht am Ende. 🙄

Vom ATM war ich wirklich sehr positiv überrascht! 8) So denke ich auch, dass es momentan für meine Ansprüche besser wäre, zuerst einmal in ein ATM zu investieren, da hier der Mehrwert ungleich höher ist. 😉 Wenn man nämlich einmal die klanglichen Auswirkungen der ATM-Regler mit der unterschiedlichen Klangcharakteristik der getesteten Verstärker vergleicht, dann sind die Unterschiede der Verstärker geradezu marginal gering! 🙄 Weitergedacht bedeutet das für mich aber auch, dass wahrscheinlich eine Investition in gekonnte Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik einen größeren Klanggewinn bringen kann/wird, als eine separate Stereokombi. Aber mal schauen was für Abgründe sich da in nächster Zeit noch auftun… 😆
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geschrieben am 09.04.2006
Originalthread unter http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic14378.html

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