Die drei Gleichen

13 05 2008

„Hä, was ist das denn?“ werden sich die meisten wohl fragen. Die drei Gleichen sind Teil des „Thüringer Geoparks Drei Gleichen„, ein idyllisches Stückchen Erde zwischen Arnstadt und Gotha. Der Name rührt von den drei dortigen Burgen her: Die Burg Gleichen, die Mühlburg und die Wachsenburg.

Bei diesem herrlichen Sommerwetter also Grund genug am Pfingstmontag eine kleine Wanderung zu unternehmen. 😀 Früh morgens machten wir uns zu viert vollbepackt auf zur Bummelbahn in Richtung Erfurt, Ausstieg beim Bahnhof Wandersleben (in Fahrtrichtung rechts 😉 ). Sehr sehr leidend musste ich alsbald feststellen, dass es einen doch sehr wurmt ein paar Rennradfahrer zu sehen, während dass eigene Rad mit Rahmenbruch in der Ecke schmort. 👿 Schon direkt beim Verlassen des kleinen Örtchens Wandersleben konnte man die drei Tagespunkte erspähen. Schon kurze Zeit später nahmen wir den ersten Anstieg in Angriff um aggressiv nicht den Abhang abzurollen, sondern anständig (oder albern (Auslegungssache)) am Aussichtspunkt anzukommen. Geschaaaft! 😀
Die Burg Gleichen gleicht momentan leider nur noch einer Ruine, aber einer sehr gut erhaltenen mit ein paar wirklich sehr schönen romantischen Ecken. Aber was erzähl ich, sollen doch die Bilder mit vielen Aus- und Durchblicken sprechen:

Burghof
Ausblick auf die Mühlburg
Durchblick #1
Durchblick #2

Nach der ersten kurzen Mahlzeit wurden die Wanderstiefel wieder geschnürt und auf gings durch den dichten Dschungel thüringischer Berghänge in Richtung Mühlburg. Auf dem Weg dort hin stolperten wir quasi über die Oel- & Graupenmühle und folgten unserer Wegbeschreibung dem kleinen Flüsschen durch Mühlberg. Leider suchten wir vergebens nach der Karstquelle desselbigen, da wir aus Versehen falsch abgebogen waren, aber so ein kleiner Viadukt ist auch ein schönes Fotomotiv.

Viadukt

Kurze Zeit und einen steilen Anstieg später erreichten wir die Mühlburg. Leider nicht ganz so gut erhalten, aber der perfekte Ort um die mitgebrachten Pfannkuchen, Fleischbällchen, Sandwiches, Kartoffelsalat, Äpfel, Birnen und Trauben in einem ausgedehnten Mittagsmahl in der prallen Sonne lecker zu vertilgen. 😀

Mühlburg

Nach dem obligatorischen Gruppenfoto machten wir uns über den Bergrücken der Schloßleite (Gustav-Freytag-Weg) zu unserem letzten Ziel auf. Wenn ich mich richtig entsinne finden sich hier viele kleine Grenzsteine aus dem Jahre 1777, die das Hoheitsgebiet des Bischofs von Mainz begrenzten; auf der Rückseite das Erfurter Mühlrad. Langsam traten die ersten Müdigkeitsanfälle bei uns auf – aufgrund der vielen Hitze und des vielen Wanderns – aber verschiedene Kuriositäten lockerten während des ganzen Tages über immer wieder unseren Weg auf 😆

Sonnenuhr

Schließlich erreichten wir über den Alabasterbruch die Veste Wachsenburg, die besterhaltenste Burg der drei Gleichen. Dort kann man als Wanderer oder Radfahrer auch mit frischem Hopfenmalz versorgt werden, was wir uns natürlich nicht zweimal sagen ließen.

Wachsenburg

„Der ist gemein zu mir!“ (kleiner Insider) 😛 Wer unartig ist kommt übrigens hier rein:

Pranger

Gut gelaunt mit vollem Magen konnte ich schließlich meinen Rekord im blind laufen auf 500 Schritte ausdehnen. 😯 Am Bahnhof Haarhausen nahm uns nach geschätzten 8 Stunden lustiger und sehr gemütlicher Wanderung wieder die mit Radfahrern und Studenten überquellende Bummelbahn nach Ilmenau auf.
Die drei Gleichen sind eine wunderbare Idee für einen sehr schönen Tagesausflug mit toller Natur und angenehmer Strecke, also zum nachmachen unbedingt empfohlen! Danke für diesen tollen Tag und ich bin mal gespannt wer morgen den besten Sonnenbrand hat. 😉





Goldgräberstimmung

12 05 2008

Nun ist der Frühling aber so richtig da. Die Bäume treiben aus und blühen in unserem Garten schon prächtig, genauso wie der Löwenzahn. Grund genug also die Grünfläche hinterm Haus mal wieder auf Vordermann zu bringen. Und so ging es am Wochenende raus hinters Haus für das Projekt „Unser Garten soll schöner werden 2008“ und der Rasenmäher wurde angeworfen, die Harke wie ein Kriegsbeil geschwungen um dem Unkraut seinen finalen Kampf anzusagen. 😆
Gleichzeitig haben wir das gesamte Erdreich ordentlich aufgelockert um einerseits Unkrautwurzeln zu entfernen und andererseits den frisch gesäten Blumensamen Nährboden zum Wachsen zu verschaffen. Glücklicherweise ergab es sich dass ein paar Tage zuvor Walpurgisnacht war. Von Glasscherben, Dreck und verloren gegangenen Geldstücken befreit liegt nun der hellbraune Rindenmulch bei uns im Garten und soll verhindern, dass das Unkraut gleich wieder anfängt zu expandieren. 😉
Beim Umbuddeln stieß ich auf ein paar Steine die schön in einer Reihe verlegt waren. Vielleicht eine alte Beetbegrenzung, doch mit weiteren Grubenarbeiten kamen mir Zweifel. Waren wir auf Fundamente eines alten Hexenhauses gestoßen? 😯 Viele Tage vergingen und Geschichte wurde zu Legende oder so ähnlich. Jedenfalls klärte sich ein paar Tage später, dass tatsächlich dort vor ein paar Jahren noch ein kleines Wohnhaus stand, welches aber dann zusammenstürzte. Selbst die Geheimdienste interessierten sich schon für die Entdeckung. Das FBI – die Feinwaren Bäckerei Ilmenau – hatte ihren Firmensitz direkt nebenan 😀 dort wo heute nur ein klobiges Parkhaus steht. Früher war halt doch manches besser.
Schlussendlich wurde der Tag zünftig mit Bier und Bratwurst beendet. Wir sind somit gerüstet für die zukünftigen Grillfeste des Sommers, aber seht selbst ob es sich gelohnt hat oder nicht.
Garten vorher nachher
links: vorher / rechts: nachher
Die weißen Flecken auf der Wiese bestehen zur Hälfte aus Gänseblümchen und zur anderen Hälfte aus Blütenblätter die die über 100 Jahre alten Holzbirke mit dem Wind verstreut. 😉
Seit einer Woche ist nun zu den Dachdeckerarbeiten gegenüber auch noch eine Baustelle auf der Straße hinzugekommen, natürlich direkt vor unserem Haus. 👿 Aus irgendeinem unbekannten Grund sind die Bauarbeiter dabei die Straße aufzubuddeln um vielleicht eine Erdölpipeline zu verlegen – was weiß ich auf welche interessanten Funde wir noch in unserem Garten stoßen werden. 😆
Jedenfalls war die Freude nicht groß denn ein paar cm unterhalb der Straßendecke stießen die Arbeiter auf einen uralten (unabgestützten) Bergbaustollen. 😯 Ein richtig schön gemauerter halbrunder Bogen. Anscheinend reicht dieser wirklich von der Bergrat-Mahr-Straße bis zum Homburger Platz, der andere Stollen geht bis zur Talstraße. Das ist ja insbesondere interessant als dass der Grundwasserspiegel ja nahezu auf selber Höhe liegt. 😯 Nun ist die Straße erst mal wieder zu und es heißt abwarten…
Dies ist übrigens auch der wahre Grund weswegen das kleine Wohnhaus, dass früher in unserem Garten stand, zusammengestürzt ist. Da kann man sich ja freuen dass unser Haus noch steht. Ich geh jetzt erstmal ins Freibad um mich von dem Schock zu erholen und den Ilmenauer Wasserhärtegrad auszutesten, falls wir doch irgendwann mal unterspült werden. 😛





mobiler Hürdenlauf – Chronik einer Pannenserie

4 05 2008

Während der letzten Tage brutzelten endlich die ersten starken Sonnenstrahlen des Frühlings auf das beschauliche Ilmenau hernieder. So versuchte ich aus der super guten Laune heraus alle Komillitonen anzuschreiben um nach der Uni noch irgendwas cooles gemeinsam zu unternehmen. Doch oh Schreck, was ist das? Mein Mobiltelefon ist weg! Gerade jetzt wo ich es einmal bräuchte… 🙄
Dabei war es vor der letzten Übung doch noch anwesend, aber meinte wohl es müsste sich spontan mal verkrümeln. Sommerpause oder so. Ich degradierte die super gute Laune daraufhin umgehend nur noch zu einer Laune. Immerhin war ich mir relativ sicher es in dem Raum der gerade besuchten Übung verloren zu haben, was es glücklicherweise einfach machte direkt an Ort und Stelle einen Zettel mit meinen Kontaktdaten zu hinterlassen — in der Hoffnung es möge jemand finden.
Frustriert begab ich mich auf den Heimweg als mir in meiner akuten Notlage des „Niemanden-Erreichen-Könnens“ einfiel, ich könnte ja schnell noch bei Komillitonen aufm Campus vorbeischauen um mich schnell selber zurückzurufen, denn falls schon jemand des Mobiltelefon gefunden hätte könnte ich es ja sofort wieder abholen 😉 Nach 4 vergeblichen Versuchen, 1x Club und 1x FEM-Office gab ich es auf, niemand war da. Logisch, die lagen wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt bereits alle in der Sonne und wunderten sich wo ich denn so lange bleibe.
Endlich klappte es und ich konnte ein Telefon ergattern um mich selbst anzurufen. Doch es ging niemand ran; logisch, denn ich war ja auch gar nicht da. 😆 Später fiel mir dann ein, dass sowieso niemand dran gegangen wäre, denn das Telefon war zwar an, doch sowohl Ton als auch Vibrationsalarm ausgeschaltet, es hätte also niemand bemerkt. Als es mich später am Abend doch noch bis nach Hause drängte musste ich zu meinem großen Ärger feststellen dass sich das Wetter proportional zu meiner Stimmung verhielt: es regnete mittlerweile wie aus Kübeln. Um nicht im Pullover zu laufen lieh ich mir erneut die Jacke eines Komillitonen (DANKE!), zu blöd wenn man keine eigene mehr hat…
Nachdem ich endlich ziemlich angepisst mit miesester Laune zu Hause angekommen war wartete beim e-mails checken eine freudige Überraschung auf mich: als Absender erkannte ich einen interessanten vielversprechenden weiblichen Namen und als Betreff war nur „Hi!“ angegeben. Toll dachte ich, es gibt in Ilmenau tatsächlich noch Zeichen und Wunder. Entweder hat sie mein Mobiltelefon gefunden oder sie will ein Date mit mir. Juhu! 🙂 Der Inhalt der mail war in etwa folgender: schick mir bitte jetzt deine Spaßkassen-Pin-Nummer und du kannst ein afrikanisches Land deiner Wahl zum halben Preis kaufen um deine Potenz zu steigern.
Am nächster Tag ist ja bekanntlich manches besser, aber eben nicht alles. Erstaunt stellte ich fest dass ich vor lauter Ärger viel zu früh aufgewacht war und aus lauter Ärger darüber natürlich nicht mehr einschlafen konnte. Also kann man ja auch mal pünktlich zur Uni gehen. Uhrzeit: 6:50. Wird knapp noch rechtzeitig zu erscheinen, also einen kleinen guten-Morgen-ich-fühl-mich-immer-noch-so-beschissen-wie-gestern-Abend-Sprint eingelegt. Völlig außer Puste öffnete ich die Türe zum Übungsraum nur um festzustellen, dass dieser völlig verwaist ist. Zum Glück war ich außer Atem, denn so fehlte mir die Energie um mich aufzuregen. Ein paar Minuten (zu) später erschien dann auch zufälligerweise die Übungsleiterin, kurz darauf immerhin noch ein weiterer Komillitone. 😕
Als ich wenig später erfuhr dass die letzten Klausurergebnisse raus sind musste ich mir am Thoska-Automaten das bestätigen lassen was ich bereits seit langer Zeit vermutete: durchgefallen.
Mittlerweile war ich bereits mehrmals am Raum in dem sich am gestrigen Tage mein Mobiltelefon selbstständig gemacht hatte vorbeigeschritten, doch jedesmal war die Tür abgeschlossen und mein Zettel hing immer noch dran. Nun ein Lichtblick: gegenüber stand eine Tür weit geöffnet. Hinter unzähligen Tischen von Messgeräten entdeckte ich auch tatsächlich eine Person die mir aber leider auch nicht weiterhelfen konnte, obwohl ich ihr meine tragische Leidensgeschichte in Kurzform vor den Latz knallte. Immerhin konnte ich auch hier einen Zettel hinterlegen; der Witz daran ist, dass ironischerweise an der Tür der Schriftzug „Mobilfunkmesslabor“ steht. 🙄
Bei der 11 Uhr Vorlesung erfolgte dann der Tiefpunkt des Tages, da ich nach 5 Minuten nur noch Bahnhof verstand, nach 10 Minuten bereits Hauptbahnhof, nach 20 Minuten war ich bei der U-Bahn angelangt und es ging immer tiefer. Selbst das Wetter wollte mir nicht mehr gesinnt sein und ich verfluchte in dem Moment Petrus als er es tatsächlich wagte einen Sonnenschein durch die trübe Wolkendecke zu schicken. Ohne ein Wort zu sprechen und angesäuert bis aufs letzte schaufelte ich mein Standard-Einheits-Mensa-Mittagessen in mich hinein. Geholfen hat es auch nichts, denn:
da hatte ich mir doch extra früh morgens noch den Raum für die Mathe 2 Übung herausgeschrieben, doch nach ein paar Minuten kamen mir erste Zweifel und ich fragte eine der anwesenden Studentinnen: „Kleine Frage, ist das hier eine Mathe- oder eine Physikübung?“ „Physik!“ „Scheisse!“ Da war sie: die endgültige Resignation der Frust- und Pannenserie. 😥 Mit letzter Kraft brachte ich noch ein müdes Lächeln über die Lippen um mich umgehend zu verkrümeln. Selbst der öffentlich zugängliche PC über den die Informationen der aktuellen Raumbelegung zugänglich sein sollten rechnete nicht mehr mit meiner Anwesenheit und beschloss spontan sich just in dem Moment neu zu booten als…
Ich schleppte mich kopfhängend ins MT-Sekretariat um Auskunft zu erhalten ob denn ein Mobiltelefon gefunden worden sei. Sei es nicht hieß es, aber hier wäre jemand mit einem passenden Schlüssel. Keine zwei Minuten später hielt ich dieses bösartige Stück halbwegs hochentwickelter verhängnisvoller Elektronik wieder in den Händen. 🙂
Die Moral der ganzen Sache: mit breitem Grinsen und einem sich spontan entwickelnden Anfall von guter Laune schritt ich zurück zu meinen Komillitonen in die Mensa, die gerade dabei waren sich über Einlassspiele zum Tag des roten Autos den Kopf zu zerbrechen. Erstaunt über meine Ankunft schilderte ich ihnen meinen Kreuzzug ausführlich. Gerade als ich damit abschloss tauchte (nach mehrmaligem Anrufen (!!!)) noch ein weiterer Komillitone auf. „Wo warst du denn so lange, wir haben dich vermisst!?“ „Ich musste mein Mobiltelefon noch suchen.“ 8)





Spass mit Fenstern. Heute: Produktaktivierung

16 04 2008

Da hat man nach Jahren der ewigen Neuinstallationen, blue-screens, zerhämmerten Tastaturen, zaghaften Linux-Versuchen und unzähligen Stunden Arbeitsaufwand für die Installation es endlich mal geschafft, einer stabilen und v.a. legalen Version von Fenster IksPiriäns dauerhaft zum laufen zu verhelfen.
Eigentlich kann ich mir den Rest sparen, denn der aufmerksame Leser oder PC-Nutzer wird wissen was jetzt kommt: richtig: ein Fehler. Gar kein Problem, ein ganz alteingesessener Klassiker der in regelmäßigen Abständen mit der gewohnten Vorlaufzeit (keiner) auftritt – alles steht, nicht mal mehr Strg+Alt+Entf mag ein Wörtchen mitreden, hilft nur der Reboot.
Dann mal was neues bei der Anmeldung, damit es dem gestressten Fenster-Nutzer auch nicht allzu langweilig wird: eine Produktaktivierung. Unverhofft kommt oft, also munter flockig drauf losgeklickt. Ach ne – der kleine süße graue Nager ist wohl grad in eine Mausefalle geraten und bewegt sich kein Stückchen mehr. Noch mehr Abwechslung Teil 2: heute üben wir lustiges „suche die Schaltfläche mit tab und verschiedenen Alt-Kombinationen“. Wie im Volkshochschulkurs.
Eigentlich kann ich mir den Rest sparen, denn der aufmerksame Leser oder PC-Nutzer wird wissen was jetzt kommt: richtig: ein Fehler. Ooooh ein Dejavue. 😆 Findet keine Internetverbindung zur Produktaktivierung. Na gut – selbst ist der Mann und – nein diese Schmach bei der Hotline anzurufen geb ich mir jetzt nicht. Ein halbes Jahr ist schon wieder rum, eigentlich ein guter Zeitpunkt das ganze System mal wieder neu aufzusetzen.
Gesagt, getan. Denkste! Es verstreichen bange Minuten in denen man versucht den Raid-Controller für die SATA-Platte in die Installation einzubinden, dank (un)beschrifteter Disketten usw. … Noch mehr Abwechslung Teil ach hab aufgehört zu zählen: nach 10 minütiger Anzeige „Installation in 34 Minuten vollständig“ sicherheitshalber doch noch einen Reboot gewagt. Es gibt ja noch interessantere Dinge zu tun, jedenfalls irgendwann war die Installation dann doch vollständig.
Dejavue Teil 3: immer noch die Produktaktivierung. Na toll! Aber der abgesicherte Modus funktioniert, wunderbar: drück ich die Alt-Taste schließt sich das Startmenü.
Nach zahlreichen lustigen Hinweisen seitens freundlicher Helfer in Menschengestalt entschloss ich mich dann doch noch die Hotline anzurufen, die natürlich so spät nachts nicht mehr besetzt ist. Immerhin ist eines dieser schönen elektronischen Bandansagegeräte dran: „Um ihr Produkt zu aktivieren drücken Sie an Ihrem Telefon die 1.“ 1 gedrückt, wird im Display angezeigt, Antwort der Bandansage: „Es wurde keine Taste gedrückt, bitte wiederholen Sie die Eingabe.“ 8)
Aller guten Dinge sind bekanntlichermaßen 3 + 7 (wegen Glückszahl und so) + das Ergebnis geteilt durch 2 (wegen Gerechtigkeit und so) = Versuch Nr. 5 hat endlich geklappt. Nun muss man nur noch lustige Zahlenkombinationen eintippen. Nach der 40. Ziffer war das Display vollgeschrieben und ich konnte nichts mehr eintippen obwohl der Code natürlich noch nicht zu Ende war.
Also noch ein Anruf mit der Erkenntnis – egal was für ein Teil/Zeug/Viech/grünes Männchen am anderen Ende der Leitung sitzt – es erkennt meine Zifferneingabe auch weiterhin wenn das Display vollgeschrieben ist.
So und jetzt die Überraschung zum Schluss: ein paar Sekunden später sah ich wieder einen Desktop. Haha! Schön! 😀 Da sage noch einer man kann viel unnütze Zeit am PC vergeuden, nein – es geht auch wenn man im Prinzip gar nichts macht. DANKE, Bill!





Time to go blue! Und dann?

20 02 2008

Im Verlauf des gestrigen Tages wurde von Toshiba eine Presseerklärung herausgegeben, die fast schon abzusehen war: die japanische Firma beendet ihr Engangement für die HD-DVD im sog. Formatkrieg der next-generation Formate. Der Sieger heißt Blue-ray-Disc
Nachdem heute auch noch Universal notgedrungen von der HD-DVD abgesprungen ist, bleibt nur noch Paramount als letzter Verfechter der sieben großen Hollywoodstudios im Rennen; eine entsprechende Pressemitteilung zum Wechsel auf die Blue-ray-Disc wird wohl die Tage folgen.

Interessant ist die Entwicklung dahingehend wenn man die letzten beiden Jahre grob überschlägt. So habe ich den Eindruck dass ab dem Zeitpunkt als die ersten hochauflösenden Formate im Handel erhältlich waren zuerst die HD-DVD immer mehr Fürsprecher bekam, in Anbetracht der hierfür (minimal) eingeräumten Verkaufsfläche in großen Elektronikketten. Ursprünglich war für die blue-ray-Disc auch mal ein Schutzcartridge entworfen worden. Offensichtlich sind noch keine großen Beschwerden von Nutzerseite bekannt bei denen diese Entscheidung zu Problemen führte. Was ja prinzipiell kein schlechtes Zeichen ist 😉
Ob die ausschlaggebende Entscheidung für das Blue-ray-Format nun von der verfügbaren Titelauswahl, den hohen Verkaufszahlen von Sonys PS3, guten Marketingstrategien oder der nicht unbeträchtlichen Geldsumme beim Lagerwechsel von Warner kurz vor der CET Anfang dieses Jahres abhing sei mal dahingestellt.

Für den Konsumenten kann so eine Formatentscheidung (meist) nur Vorteile haben. Allerdings halte ich es immer noch für fraglich wie schnell sich das Nachfolgeformat der DVD durchsetzen wird. So wird der Nutzen für den „Standardnormalverbraucher“ nicht sofort offensichtlich. Um den Vorteil einer erhöhten Auflösung auch genießen zu können ist schließlich eine gewisse Bildgröße für einen bestimmten Betrachtungsabstand erforderlich (Stichwort: Grenzauflösung Auge ca. 1,5 Bogenminuten).
Und eine unbekannte breite (?) Masse der Konsumenten kann sich eben nicht einen TV mit einer riesigen Bilddiagonale hinstellen bzw. leisten. Die höhere Chrominanzbandnauflösung wird auch nicht jedem sofort auffallen zumal die Upscalingmöglichkeiten heutiger Geräte auch der Bildqualität der DVD zu neuen Höhenflügen verhelfen. Interessant wird das ganze z.B. für den Nutzer der auch mit 7.1 und mehr diskreten Ton-Kanälen etwas anfangen kann… 8)

Trotzdem wäre es sehr wünschenswert, wie ich bereits vor einiger Zeit hier erwähnte, wenn die Hersteller einheitlich die Vorteile bzw. die technische Bandbreite der hochauflösenden Medien und hier jetzt im speziellen die der Blue-ray-Disc auch voll ausreizen würden.

Lang lebe die Blue-ray-Disc! Denn die holografischen Speichermedien sind schon im Anmarsch… 😉





Momentaufnahme

5 02 2008

Manchmal ist es so als wäre die Zeit stehengeblieben.
Ein Moment der einem so unendlich lang erscheint dass man ihn gar nicht begreifen kann. Es ist ein beruhigendes Gefühl.
Leise surrend ziehen die Lüfter des PCs ihre Bahnen. Im Hintergrund singt eine unbekannte Sängerin mit feuerroten Lockenhaaren einen wundervollen ruhigen Folksong. Mir läuft ein wohliger Schauer über den Rücken und ein paar feine Häärchen flüchten orthogonal vor der Gänsehaut.
Irgendwie war die Vorahnung da, unbestreitbar als hätte man sie selber dazu verleitet. Manchmal ist es dann schwer zu verstehen, zu begreifen.
Ich weiß ja nichtmal was.
Der Kontoauszug murmelt mir unachtsam rote Zahlen ins Gedächtnis während daneben auf dem Schreibtisch die Orangenschalenreste des letzten „Wie ernähre ich mich gesund?“-Anfalls anfangen zu vertrocknen. Als hätten sie das nicht schon vorher gewußt.
Ist das eigentlich immer so, ja passieren solche Momente nicht ständig und überall? Vielleicht sind sie ganz klein und unbeholfen so dass wir sie gar nicht merken, manchmal auch (zu) groß und schwer. Dieser hier ist einfach nur da und wacht.
Es ist bereits kurz nach Mitternacht und wenn man sich konzentriert kann man immer noch leise die Musik des Nachbarn oben drüber wahrnehmen.
Darauf achten — das wäre eine Offenbarung. Da sprüht alles voller kleiner Funken, die wildesten Kreationen werden geschöpft. Ein unerschöpfliches Reich aus den Ursprüngen all unserer Gedanken und Taten.
So wird es anfangen denn es ist an der Zeit — meine Augen sind müde.
Ein bißchen unbeholfen, ein bißchen treibend denke ich darüber nach was wäre wenn wir einfach nur für einen Moment still halten und leise horchen. Kurz einen neuen Eindruck und ein wenig Erfahrung sammeln.
Nur für einen Moment.





Second Unit Jazz in Concert

26 01 2008

Woah! Was für ein Konzert! 🙂 Letzte Woche lud die Big Band der TU Ilmenau Second Unit Jazz zum großen Semesterabschlusskonzert ins Audimax ein.
In den Tagen und Wochen zuvor waren eine Menge Leute ehrenamtlich damit beschäftigt diesem Event zum Gelingen zu verhelfen. Mit sensationellem Erfolg, denn so voll besetzt ist mir der Hörsaal aus keiner Vorlesung bekannt. 😯
Da wären die vielen Band Mitglieder zu nennen die sich um das Plakate kleben und verteilen, den Vorverkauf, die tollen Second Unit Jazz Shirts, die Verlosung, die Werbung… gekümmert haben. Doch viel wichtiger ist es mit lauter musikbegeisterten Leuten regelmäßig über das ganze Semester zu Proben, die neben ein wenig Stress und Konzentration einfach eine Riesenportion Spass und gute Laune gemacht haben. Einfach ein geniales Ensemble, da ist man richtig stolz drauf dabei zu sein!!! 😉
Nebst zahlreicher Technik die für den Auftritt nötig war: die einzelnen Mikros für jedes Instrument, die gesamte PA, Lichtanlage mit Moving Lights, Live-Mitschnitt für Ton als auch Bild mit 6 Kameras (danke an die vielen vielen Helfer) darf eins natürlich nicht vergessen werden, das für jeden Musiker wie die Butter auf dem Brot ist: das Publikum. Ohne eure Begeisterung, euren Beifall wäre das alles nicht möglich gewesen! Das vielfältige abwechslungsreiche Programm aus den verschiedensten Stilrichtungen war wohl das beste, selbst mit „Kompromissen“ 😉 so dass für jeden etwas dabei war. Von der ruhigen Ballade „Nightingale“ über Sambarythmen, Swing, Latin, Funk und Klassikern wie „Beyond The Sea“ hin zu den mehrstimmigen Gesangsnummern.
Second Unit Jazz in Concert

Bilder von Simpressions

Was für geile geile Solos ihr hingelegt habt! Ich hab immer noch einen Flash und kann gar nicht genug davon bekommen, die Aufnahme läuft seit Tagen im Dauerloop! 😆 Thx für diesen umwerfende Konzert, es hat verdammt viel Spass gemacht mit euch so fantastische Mukke zu machen!
And don’t forget: „I’ve got the music in me“!!! 8)

P.S.: Wir suchen weiterhin neue Mitspieler, egal auf welchem Instrument, ihr seid immer herzlich willkommen. Posaune, Saxophon, Trompete, Percussion, Gitarre, Klavier oder Gesang! Schaut doch mal rein, die reguläre Probe ist (ab nächstem Semester wieder) immer Mittwochs 20-23 Uhr im Audimax.





Revue vs. Rakete

2 01 2008

Ein paar Schneeflocken fallen vom Himmel, fast unmerklich doch leise bedecken sie den angekohlten Rost des Gartengrills mit einer feinen Schicht Frost. Ein letztes Mal dieses Jahr soll es zum Leben erweckt werden, das feuerspeiende und wohlriechende Ungetüm aus Blech und verrosteten Metallschrauben. Ächzend und knisternd kommt die Glut in Gang ehe sie sich zu einem nahezu unbemerkten aber konstantem Lichtschweif voll Hoffnungsschimmer in einer klaren kalten Dezembernacht emporhebt. Wie Glühwürmchen vom Licht angezogen huschen tief vermummte Gestalten durch den Garten hinterm Haus der noch mit Herbstblättern bedeckt ist. Eine ausgediente Wäschetrommel thront auf einem Metallgerüst und wird beständig mit Altpapier gefüttert. Die eine Hand wärmend über dem Feuer, die andere hält voller Stolz eine Thüringer Rostbratwurst im Brötchen. Von der alten Plastikgartenbank ist nicht mehr viel zu sehen: Salat, Teller, Besteck, Ketchup und Senf haben sich auf ihr postiert während aus dem nebenan stehenden Topf dampfende Schwaden mit würzigem Glühweingeruch die bizarre Szenerie in Genüsslichkeit und Wohlbehagen einhüllen.
Die nächsten Tage macht sich vorweihnachtliche Stille breit. Langsam verlassen alle wie Schneeflocken vom Wind verzaubert den kleinen Ort an der Grenze zum Thüringer Wald und kehren heim in die warmen Stuben ihrer Kindertage. Besonnen und nachdenklich sitze ich am Schreibtisch und überlege wann sie wohl wiederkommen werden – die Menschen, die Freunde die dieses Jahr zu so einem aufregenden, schönen, lustigen, erlebnisreichen und vor allem unvergesslichen Jahr gemacht haben. 🙂
Währenddessen ächzt das tiefschwarze Holz des Klavieres aus dem vorherigen Jahrhundert in Anbetracht der Zeit bedrohlich von hinten als Vorwarnung stellvertretend für die abertausenden Übungsstunden pubertierender Schüler die alljährlich zu Weihnachten ihre Großeltern mit meisterlichen Werken auf der Blockflöte zu inspirieren ersuchen. 😆 Die schwere Schuld des atonal polyphonen Klanges spaltet die (un)freiwillige Zuhörerschaft in zwei ewig rivalisierende Lager, die eine wohlwollend entzückende wangenschmatzende Begeisterungsstürme ausrufend, die andere erwähnt sich im stolzen Besitz eines modernen Hörgerätes mit zwei Richtungsmikrofonen dessen Funktionstüchtigkeit sich durch die rasche Betätigung des Schalters „off“ zumindest kurzfristig unterbinden lässt.
Damit es nicht ganz so weit kommmt präsentiert die Tante mit Inbrunst und voller Stolz das Weihnachtsmenü. Dieses Jahr hat sich die „Brigitte“ die Dreistigkeit erlaubt und kein Festtagsrezept veröffentlicht, aber ein adäquater Ersatz war leicht gefunden so dass den erstaunten und erfreuten, von nah und fern zusammenkommenden Omas und Enkelkindern nun die heroisch aus der Werbeindustrie für Kitschblättchen betitelte „Charme-Offensive“ dem Gaumen schmeicheln darf. 😉
Aus dem allgemeinen Freudentaumel zu Weihnachten heraus schließt sich das an was der postmoderne Jugendliche wohl heutzutage neudeutsch mit chillen ausdrücken würde. Bis spät in die Nächte ziehen sich die Besuche bei den besten Freunden hin, da wird unbeschwert geredet, gegessen, getrunken, gespielt und gelacht.
Die 16 Pfännchen des Raclettegrills sind schon ganz heiß darauf dass sie in ihre Slots wie Speicherkarten in den PC geschoben werden. Pullover fliegen davon weil die Hitze unerträglich wird. Ein Duftmix aus Pilzen, Mais, Speck, Gurken, Kartoffeln und den üblichen drei Verdächtigen Schinken, Käse, Ananas überzieht den festlich dekorierten Raum im Wohnheim mit allgemeiner Heiterkeit. Wie ein Donnerschlag bringt die Bassbox die mit Eiskristallen bedeckte Glasscheibe zum vibrieren als würden sich die Massen des draußen kaltgestellten Sekts direkt bei uns beschweren sie würden schon das perlen anfangen. Doch wie ein Urknall jagt der uneingeschränkte universale Herrscher aller Mixgetränke der aquamarinblaue pangalaktische Donnergurgler durch unsere Köpfe – wobei ich spontan an Wick Blau in flüssiger Form denken muss. 8) In dieser letzten Nacht macht sich vor dem Audimax Partystimmung breit. Man sieht erstaunlich viele junge Leute, dicht an dicht stehend in Wollmütze und Strickschal gehüllt. Mit eisigen Fingern werden Raketen ihrer Sicherheitsvorkehrung entledigt; während im Hintergrund die Wunderkerzen aufleuchten und die Sektkorken knallen breitet sich vor und über unseren Köpfen ein wundervolles Panorama, ein Farbenspiel aus tausenden bunten Lichtern aus und man spürt wie in einem Traum in jedem kleinen Äderchen die pure Freude, das pulsierende Leben durch den Körper strömen und in Wärme aufgehen.

🙂 Ich wünsche Euch ein wunderschönes Jahr 2008! 🙂





Zuggeschichten

4 12 2007

Kapitel 1: Ironie am laufenden Band (Ilmenau – Göttingen) 

Eigentlich war es ja ganz einfach geplant: ich kaufe in Ilmenau am Fernverkehrsautomaten meine Fahrkarte bis zum Fahrtziel, steige in die Erfurter Industrie Bahn bis Neudietendorf (bis dahin gilt das Semesterticket) und habe dort eine gemütliche halbe Stunde um in den Regionalexpress nach Göttingen umzusteigen. Soweit so gut – doch es kam natürlich alles anders: 😯
Zu Beginn musste ich feststellen dass „auf den Zug rennen“ im Vergleich zu „auf den Zug gehen“ doch manchmal die bessere Alternative ist, insbesondere dann wenn man auch noch vorhat entsprechendes Schienenvehikel zu nutzen. 😉 Dies hielt natürlich mein Mobiltelefon nicht davon ab das zu tun was es als bestes kann: klingeln. Es meldete sich ein netter mir sehr bekannter junger Herr, der freundlich nachfragte wann und wo er mir denn die ihm geliehenen 20€ wiedergeben kann. In Anbetracht der knappen Zeit und der aufleuchtenden Frontscheinwerfer des in den Bahnhof fahrenden Zuges musste ich dankend ablehnen. Was mir noch zum Verhängnis werden sollte…
Im anfahrenden Zug machte ich mir so die ersten Gedanken wo und wie ich denn nun die Fahrkarte von Neudietendorf bis Göttingen (oder noch besser gleich bis Hannover) bekommen sollte. Meine Luftschlossbauerei wurde abrupt vom Schienenersatzverkehr unterbrochen. Hat was, wenn alle Fahrgäste eine Polonaise im Gänsemarsch hinaus in den Regen machen und frierend auf den Anschlusszug zu warten. 8) Zwei Stadionen später dasselbe Spiel dann nochmal.
Da Neudietendorf nur einen Fahrkartenautomaten für Nahverkehr besitzt beschloss ich spontan in Arnstadt den Zug zu verlassen, zum Fahrkartenautomaten zu gehen, mir schnell das Ticket herauszulassen und wieder in den wenige Minuten später abfahrenden von Saalfeld aus kommenden RE in Richtung Erfurt einzusteigen. Zug hält, zur Sicherheit nochmal schnell auf den Fahrplan geschaut, die Treppen hinuntergesprintet, auf der anteren Seite wieder hochgehechtet, mit strahlenden Augen den Fahrkartenautomaten gefunden und siehe da: besetzt. 😈 Da dies der einzige war musste ich natürlich warten, bin kurz davor die EC-Karte einzuschieben, da fährt auch schon mein Zug ein. Also nix mit Fahrkarte und die Unterführung wieder zurück gesprintet. 😆
Innerhalb einer 3/4tel Stunde stand ich somit schon in Zug Nr. 4 und bemühte mich den dort innerhalb installierten Fahrkartenautomaten zu bedienen, der selbstverständlich nur für Nahverkehr Tickets auswirft. Doch die Rettung nahte, eine Schaffnerin tauchte auf. Wunderbar, welche Erleichterung, somit konnte ich sie gleichmal damit beschäftigen eine Fahrkarte von Neudietendorf nach Hannover, einfache Fahrt mit Bahncard50 in ihr schlaues Gerät einzugeben. Da fiel mir plötzlich ein: „Kann ich bei Ihnen eigentlich per EC-Karte zahlen?“ „Nein, nur mit Kreditkarte, Geldkarte oder bar.“ Ersteres besitze ich nicht, zweiteres nutze ich nicht und letzteres konnte wohl durch eines der vielen Löcher im Geldbeutel 😉 auf mir völlig unerklärliche Weise der Schwerkraft nicht mehr länger trotzen und war bis auf 9,70€ versickert. Leider zu wenig, also beschloss ich spontan doch keine Fahrkarte zu kaufen, schließlich musste ich auch schon aussteigen dann die Bahn fuhr gerade in Neudietendorf ein.
Gerade fiel mir ein, dass ein paar Minuten vor meinem Anschlusszug noch ein Bummelzug Richtung Gotha fährt, dort hätte ich bestimmt einen Fernverkehrsautomaten gefunden. Also ganz schnell an den einzigen in Neudietendort vorhandenen Automaten und ein Nahverkehrsticket für die 10 Minuten nach Gotha gezogen, doch zu spät, denn da fuhr der Zug auch schon am anderen Bahnsteig auch schon ab. 🙄
Noch ein Versuch was denn der Nahverkehrsautomat noch so für ungeahnte Möglichkeiten offenbaren würde… „Hmmm, Anschlussfahrkarte für Fernverkehr fur 15€, eintauschbar gegen richtige Fahrkarte beim Zugbegleiter oder in Ihrem Reisezentrum.“ Na logisch, Freitag spät Abends haben ja auch alle Reisezentren noch auf, klar. Zu meinem Vergnügen – ja so langsam war ich wirklich auf den Geschmack gekommen – nimmt der Automat natürlich auch keine EC-Karte, sondern nur Geldkarte. 👿 Der Preis war zu leider hoch für Bargeld, da offenbarte sich mir in schwarzen Lettern auf weißem Grund die Lösung der nervenaufreibenden Jagd: „Göttingen“. Mal schaun wieviel das kostet… War ja klar: 10,60€. Leider war der nächste zufällig anwesende Passant nicht so ansprechend auf meine Ansage in der Art von wegen: „Haste mal n Euro!?“ Das klappte nicht so ganz wie ich mir das vorgestellt hatte, denn aufgrund des Kaufes der Nahverkehrskarte nach Gotha fehlten mir ja ganze 3€, was eigentlich gar nichts aber manchmal eben auch die ganze Welt ist. 🙂
Die Gnadenfrist schien abzulaufen: in spätestens 10 Minuten wird der Regionalexpress in Gotha sein. Also heißt das im Klartext: in Gotha raus, an den Automaten, hoffen dass der Zug lang genug braucht um die Fahrtrichtung zu wechseln und schnell wieder hereingesprungen. So der Plan, dacht ich mir – doch das war heute ja schon mal schief gegangen und ich steckte mittendrin. 😆
So frug (oder fragte) ich meinen Nebensitzer, ob er denn wisse wie lange der Zug in Gotha halten würde. Seine Antwort machte bei mir auch noch den letzten Funken Hoffung zunichte, denn im schlechtesten Fall heiße dass verpasster Zug und dann mit Fernverkehr über Fulda nach Göttingen, was einen zustätzlichen Zeitaufwand von 1 1/2 Stunden und Mehrkosten von 15€ ausmachen würde. Noch 5 Minuten. 8) Ich fragte ihn ob er denn noch 3€ für einen armen Studenten übrig hätte… Es entwickelte sich ein interessantes Gespräch, denn er kam zufällig auch aus Ilmenau. „Klar, kann er schon machen, er würde seine Fahrkarte eh immer im Zug beim Schaffner kaufen.“
War ich erleichtert, aber doch mit den Nerven völlig am Ende als der Zug in Gotha einfuhr und ich mir um die restlichen 150 Kilometer keine Sorgen mehr machen musste. 😀
Die Ironie an der Sache: es kam kein Schaffner und ich habe mir somit auch noch 10€ gespart. Toll! 😆

Kapitel 2: Von heißen Mädels und scharfen Schlüpfern (Göttingen – Hannover)

Am nächsten Tag führte mich mein Weg weiter in die niedersächsische Hauptstadt. Für das kurze Stück von Göttingen aus lohnt es sich durchaus mit dem langsameren, dafür aber nicht weniger gemütlichen, Metronom über die Nebenstrecke zu fahren. Außerdem hat man von den Doppelstockwagen aus eh eine bessere Sicht auf den orange, gelb und blau leuchtenden Sonnenuntergang. 😀
Aufgeschreckt durch ein lautes Lachen aus den Sitzreihen hinter mir wendete ich meinen Kopf um 180° und stellte zu meiner größten Verwunderung fest, dass bei Metronom ab 1.Dezember neue Zugbegleiterinnen eingesetzt werden:

Als dann doch die richtige Schaffnerin auftauchte fand sie das Kostüm mit den Strapsen so ungewöhnlich und lustig, dass sie spontan in ihre Gesäßtasche griff, ihr Mobiltelefon herausholte und ein Foto schoss!!! 😆 Junggesellenabschiede sind schon toll, was!? Vor allem wenn alle so einen riesen Spass daran haben wie bei einem spontanen Telefonat mit der zukünftigen Ehefrau: „Nein Schatz, wir brauchen doch nicht heiraten, ich habe nun selber Brüste!“ 😀
Die Aufgabe war es möglichst viele Sachen aus dem Präsentkorb gegen Bezahlung an (un)freiwillige Zuggäste zu verkaufen. Naja – bleibt die Frage wer hier gegen seinen Willen handeln musste. „Ich feier heute meinen Junggesellenabschied.“ Die rosa Haare und das weiße Puschelschwänzchen schwenkten sich aufreizend. „Ich MUSS Ihnen etwas verkaufen.“
Bei so einem Spass macht man natürlich mit und ich hab dafür ja schließlich auch noch 2 Schnäpse und ein Bier bekommen. 8)
Viele Grüße an die ganze Truppe und viel Glück, Thomas! 😉

Kapitel 3: La Bombe (Hannover – Ilmenau)

Was bleibt einem auf der Rückfahrt nach einem langen und fröhlichen 1.Adventswochenende übrig, wenn der Body-Mass-Index auch schon mal bessere Werte gesehen hat? Nun: wenn der Bummelzug trötend, quietschend, krachend und scheppernd durch die Kurven rattert / mein Lieblingsaushilfsbahnarbeiter sich mit seinem Wagen einen Weg durch die Sitzreihen erkämpt und die ganze Zeit über in seinen schwarzen Rauschebart in breitestem Sächsisch „Kakao, Cappucino, Tee, etwas Kaltes?“ nuschelt / der Schrankenwärter in der orangenen Warnweste freundlich seine Hand zum Gruße hebt / am Streckenrand die letzten Reste von Schnee in silber glänzenden Bahnen die braunen Herbstblätter hinunterrinnen / eine ältere Dame mit zerknitterten Lidl-Tüten sich um die Matschpfützen auf dem Bahnsteig herumkämpfend über den Schienenersatzverkehr aufregt „Ja sollen die jungen Leute ruhig nochmal 1945 miterleben. Aber damals waren wir Trümmer!“ / ja dann ist die Welt noch in Ordnung und man freut sich insgeheim: endlich zu Hause. 😀
Die ältere Dame sollte übrigens Recht behalten, denn keine Stunde später war die Strecke aufgrund eines Bombenfundes komplett gesperrt. Aber da war ich bereits auf dem Weg zu meiner Vorlesung, aufgerissen aus Träumen dem Alltag hinterhertrottend.





Sternenstaub sein

11 11 2007

könnte einst Sternenstaub sein
ganz am Anfang
königlich

Expansion der Zeit unendlich
Choreographie
Zirkel voll Anmut

Leuchtfeuer
mit Magie im Kreise tanzt
zu Hause

projeziert Silhouette
Basisband des Seins
elementare Welt

teilt sich
in seinem schönsten Sinne
Wachstum

blüht in jeder Art
findet Liebe
wahrhaftig

unsterblich zuletzt
Supernova
könnte einst Sternenstaub sein

(KP)