In den letzten beiden Wochen habe ich so vielen Leuten einen schönen Tag gewünscht wie wohl selten zuvor. Woran das wohl liegen mag? Nun schließlich haben sich ja seit geraumer Zeit die (mehr oder weniger) verdienten Semesterferien im südthüringischen Raum breit gemacht. Und was macht man nun als anständiger Bürger mit der vielen freien Zeit: richtig, man verscheucht sie mit Arbeit. Man sucht sich also einen netten kleinen Nebenverdienst:
Somit durfte ich bereits zum dritten Mal für die Stadtwerke bei den Bürgern der Gemeinde (diesmal in Suhl) den Strom und das Gas ablesen. Das ist eine tolle Arbeit denn man hat viel mit Menschen zu tun und begegnet die meiste Zeit freundlichen Gesichtern, hört sich spannende Kurzgeschichten von älteren Damen an, freut sich über kleine süße Hunde oder Katzen, ist fast ständig an der frischen Luft, kann sich seine Arbeitszeit und sein Arbeitstempo frei aussuchen und einteilen, nimmt im Vorübergehen (natürlich mit diskret zurückhaltendem Blick) die unterschiedlichsten interessantesten Wohnungsinneneinrichtungen wahr, wärmt sich an den Sonnenstrahlen im Nacken und könnte fluchen wenn Petrus (wie die meiste Zeit) mal wieder miese Laune hat, wird zum Naturguru wenn man die meisten Spinnen schon anhand ihrer Netze im Keller unterscheiden kann (leichte Übertreibung), könnte sich grün und blau ärgern wenn man bereits zum fünftem Male vorbeischaut und immer noch keiner zu Hause ist, dafür aber kleine Freudensprünge machen wenn gleich mehrere Zähler in einem Keller in schönster Bundeswehrmanier in Reih und Glied stehen die ja nur darauf warten abgelesen zu werden (die wollen das so), wenn einem vom Hausmeister der Schlüssel ausgehändigt wird und davor die Zählerräume schon aufgeschlossen sind (danke), die Beine nach einem gefühlten Halbmarathon durch die ganze Stadt einfach nicht mehr weiterwollen, verdammt viel Spass und Freude mit den Kollegen hat 😆 , einen perfekt organisierten Fahrdienst hat, die Arme zum Himmel reißt wenn man nach einer verzweifelten 3/4tel-stündigen Suche das eine einzige verbleibende versteckte Haus ganz oben am Berg doch noch gefunden hat und finally am allerallerschönsten ist es aber immer noch wenn der verblüffte Hausbesitzer dich mit großen Kulleraugen und verängstigter Mine anschaut und irgendwas von wegen „so was kam ja noch nie vor“ murmelt.
Ein toller Job der viel Spass macht und dich wahnsinnig viele kleine lustige Geschichten mit anderen Menschen erleben lässt. Für die Insider: schade dass nun einige Mitglieder des brotbackenden Gewerbes kurz vor der Firmenaufgabe stehen, aber nach neuesten Marktforschungsanalysen hätte Ilmenau noch ein gewisses Potential 😉 Na denn… einen schönen Tag noch und manchmal gibts auch ein freundliches „Ihnen auch!“ zum Schluss.
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