Testbericht ATM-100/105 an Nubert NuWave 10

Es war einmal vor langer langer Zeit als… erste Überlegungen aufkamen meinen Subwoofer AW-7 zu verkaufen. Komplett mit der ganzen Problematik nachzulesen hier: Downgrade von AW-7 auf ATM-100 ?

So ganz ohne Sub war das irgendwie etwas komisch, ich hatte immer das Gefühl „da fehlt doch etwas“. Ich höre mit der NuWave 10 zwar auch sehr tiefe Töne wie mit (fast) keiner anderen Box :wink:, diese sind mir aber viel zu leise. 😕 Wie es sich so ergab hatte ich glücklicherweise vor kurzem die Gelegenheit bei Janko die genaue Funktionsweise des berühmt-berüchtigten Nubert’schen ATM-Moduls näher unter die Lupe zu nehmen: Classic, Korsun, CS-65, nuWave 125 und ATM Bei dieser ersten Hörprobe entwich mir spontan folgendes Zitat: „Das ATM ist schon so gut wie gekauft!“ 😆

Also habe ich nicht lange gezögert, sondern direkt am nächsten Werktag bei der Hotline angerufen und für meine NuWave 10 ein ATM-100/105 geordert. Es hat zwar ein Weilchen mit der Lieferung gedauert (das Kästchen scheint doch sehr begehrt zu sein :wink:) – aber jetzt ist es seit ein paar Tagen endlich da. 8) Das Auspacken hat ja schon ziemlichen Spass gemacht. Ich finde den schönen kleinen Koffer einfach toll! (Das hat so etwas von Weihnachten und Geschenke auspacken – einfach ATM wieder rein, Deckel zu, Deckel wieder auf, Überraschung geglückt – toll.) Rein optisch gefällt mir das ATM sehr gut – unauffällig zu integrieren aber trotzdem mit dem gewissen Etwas. 😉 Die drei kleinen Regler haben zwar nicht exakt dieselbe silberne Farbe wie die Gehäusefront, sind dafür aber sehr gut verarbeitet, lassen sich also ohne jedes Wackeln sehr leichtgängig und präzise drehen. Das externe Netzteil gehört zwar nicht zu den allerkleinsten seiner Gattung, aber es gibt hierfür einen extra Klick-Anschluss mit Einrastfunktion für einen guten Kontakt und sicheren Sitz. 😀 Die beigelegten NuCable 5 sind auch gut und für ihre Zwecke voll und ganz ausreichend!! Der Anschluss erfolgte gewohnt unproblematisch.

Mit spannender Erwartungshaltung habe ich Musik aufgelegt und den Klängen gelauscht. Ja – und wie hätte es auch anders sein können – mir war schon nach den ersten paar Minuten klar, das kleine Kästchen geb ich nicht mehr her. 😀

Ich habe das Gefühl, dass die NuWave 10 schon mit der Regelung Mid/High auf linear und Bass/EQ auf off sauberer aufspielen als ohne ATM. Das ganze klang etwas sanfter, also nicht mit so überspitzten Höhen und minimal präziserem Bass. Die Unterschiede mit/ohne ATM sind hier zwar sehr gering, aber hörbar. Woran liegt das? Ich glaube kaum, dass es an dem Rumpelfilter liegt, der Signale unter 25 Hz mit einem Filter 4.Ordnung „wegdingselbumselt“, da ich im gesamten Frequenzbereich eine kleine Verbesserung gemerkt habe. Woran liegt es also dann oder ist das alles nur Autosuggestion ❓
Erstmal zum Bass/EG-Regler: bei Stellung über 12 Uhr ist die Funktionsweise sehr gut vor allem bei den Bassdrums vom Schlagzeug und bei schönen konturierten Bassverläufen eines E-Basses zu merken. Da stellte sich endlich wieder das schöne Gefühl ein – ja das geht so richtig in die Magengrube. 8) Herrlich! 😈 Da merkt man jeden kräftigen Kick im Bass und jede einzeln angerissene Bass-Saite wird so zu einem Erlebnis. Auch mal sehr lustig: Bass/EQ auf Max und mal die Lautstärke am AV in den Anschlagbereich. 😈 Jaaaa – ich hab’s doch immer gewusst, dass die NuWave 10 noch mehr können als ich bisher von ihnen sowieso schon zu Genüge kenne. Oder wie ein gewisser Forumskollege 😉 sagen würde: die NuWave rocken!! 8)

Gut – bei einer Stellung des Bass/EQ-Reglers über 15 Uhr machen sich bei mir auch so langsam wieder die Raummoden bemerkbar, die ich seit dem Verkauf des AW-7 schon fast wieder vergessen hatte. 🙄 Also nächstes Testgebiet: Tiefgang. Jetzt musste ich erstmal ein paar ordentliche CD’s suchen, die auch so richtig tief runtergehen. Nach ein bißchen Suche habe ich auch ein Stücke mit Musikanteilen gedunden, die sehr deutlich unter 50 Hz liegen, so z.B. „Lenny Kravitz – American Woman“ / „Yello – The Rhythm Devine“ / „Uri Caine – On The Shelf“ um nur ein paar zu nennen. Meine Reaktion als ich diese Stücke mit ATM das erste mal wieder „neu“ gehört habe:
😯 – 😯 – 😯 – 😯 – 😮 – 😆 – 😀 – 😀 – 😀 – 8) – 8) – 😈 – 😈 – 😈

Diese diabolische Freude lässt sich am besten damit beschreiben, dass es mir spontan ein richtig fettes breites NuGrinsen auf’s Gesicht gezaubert hat. 😉 Das sind echte Sub-Bässe! 8) Man braucht aber wirklich erst die richtige Musikauswahl um den wahren Effekt des ATM’s zu merken – dann ist es dafür aber umso genialer und faszinierender. Da soll mir noch einer sagen von wegen bei den nubert’schen Standboxen sei die Funktionsweise des ATM’s nicht so leicht zu erkennen wie bei den Kompakten. 🙄

Nun zum Mid/High-Regler: ich hatte bei mir immer mit etwas überspitzt scharfen – manchmal auch richtig unangenehmen – Höhen zu dämpfen. Also ganz einfach den Regler etwas unter 12 Uhr, so dass der Stimmpräsenzbereich auch noch ordentlich herauszuhören ist. Fertig! 😀

Deshalb hierzu auch gar nicht mehr allzu viel, die Funktionsweise dieses Reglers ist selbst für den allergrößten Hifi-Laien ohne jeden Zweifel sofort herauszuhören!!! 😯 Einfach phänomenal in welch subtiler Art und Weise es das ATM ermöglicht verkorkste Aufnahmen etwas erträglicher zu machen indem man den Regler nach unten regelt – besonders zuträglich bei so manch älteren Aufnahmen. Andererseits kann es aber eine Regelung in den positiven Bereich sehr angenehm sein – gerade bei Stücken, die eher im Bass ordentlich „vor-sich-her-brummeln“ lohnt es sich noch eine Schippe mehr Hochtonanteile hinzuzufügen. Da hört man dann auf einmal die Sticks auf Schlagzeugbecken noch deutlicher heraus und die Stimmwiedergabe gewinnt an Plastizität.

Nochmal im Klartext: diese Regelung ist in absolut keiner Weise mit den Reglern an Stereo/AV-Verstärkern zu vergleichen, diese sind im Vergleich geradezu ein Witz, da sie den Frequenzgang total verbiegen indem sie schlichtweg einzelne Peaks setzen. Hier ist das ATM ein wahrer Segen, indem der ganze Frequenzgang einfach leicht gekippt wird und dadurch die tonale Balance hörbar gewahrt wird. 😀
Ja – ansonsten: die Abschaltautomatik funktioniert auch bestens, sie braucht exakt 145 Sekunden. 😆 Leider ist – was auch schon des öfteren bemängelt wurde – die Front-LED viel zu hell. Im abgedunkelten Zimmer ist das nicht so sonderlich schön. Hier hilft ein ganz einfacher Trick, den ich irgendwo in einem anderen Thread mal gelesen habe: einfach ein Konfetti mit zweiseitigem Tesafilm drüber kleben – fertig. Hält gut und erfüllt seinen Zweck (man erkennt sowieso erst ab ca. 50cm Abstand, dass hier etwas „nachgeholfen“ wurde). 💡

Ich vermisse keinen Subwoofer mehr – dieser ging mir aufgrund der nicht optimalen Raumakustik sowieso eher mit Dröhnen auf die Nerven – hier sind die 10’er mit ATM im Vorteil, die Anregung der Raummoden ist trotz immens hoher Lautstärke deutlichst geringer und gleichmäßiger ❗ Meine schlimmsten Befürchtungen haben sich somit glücklicherweise nicht bewahrheitet. 😆 Was mir auch gefällt sind die sauberen Übergänge zwischen den Tiefen und den unteren Mitten. Mit dem AW-7 hatte ich teilweise das Problem, dass ich bei manchen Stücken die in der Nähe der Übernahmefrequenz von damals 80 Hz lagen, sehr deutlich gemerkt habe, sobald der Sub den Ton gerade mit übernommen hat oder nicht. 😕 Dieses Problem ist nun glücklicherweise mit dem ATM mehr als gut gelöst.

Zusammengefasst kann ich also nur sagen: So wollte ich meine NuWave 10 schon immer haben – jetzt habe ich es endlich bekommen. 😀 Das ATM ist einfach nur die allerschönste Zwerchfellmassage seit ich Nubis habe. 😀 – 😀 Ich bin wirklich hochzufrieden mit dieser gut angelegten lohnenden Investition und kann Herrn Nubert sowie seinem Team nur meine herzlichen Glückwünsche für diese gelungene Ingenieursarbeit aussprechen! 😀 Dankeschön!

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geschrieben am 01.05.2006
Originalthread unter: http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic14537.html

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