Erlebnisbericht Internationale Funkausstellung 2005 Berlin

Nach zweijähriger Wartezeit war es nun endlich so weit, die Internationale Funkausstellung 2005 in Berlin www.ifa-berlin.de öffnete ihre Pforten. Für mich ein Grund zum ersten Mal die Hauptstadt unseres Landes zu besuchen. 😆 Da ich ohne spezielle Kaufabsichten nach Berlin gefahren bin, wird mein Bericht wohl eher allgemein gefasst sein. Mir geht es hauptsächlich darum, euch einen Eindruck zu vermitteln wie die IFA auf mich gewirkt hat, wie ich Berlin selber erlebt habe. 8) Die technischen Einzelheiten der diversen Gerätschaften kann man wohl am besten auf den Internetseiten der entsprechenden Hersteller finden. […] Im folgenden werde ich noch zwei Vorberichte machen; wer direkt zum eigentlichen IFA Bericht möchte, darf gleich ein Stückchen weiter nach unten scrollen zur großen Überschrift.Ursprünglich war es geplant, dass ich mich Samstag früh um 5:00 Uhr in den Zug setze. Da ich aber wirklich noch nie in Berlin war, fand ich es etwas schade, die Hauptstadt ganz ohne Sightseeing zu besuchen. 😕 Deshalb entschloss ich mich am Freitag Vormittag spontan, mich sofort auf die Socken zu machen und die 435 Kilometer lange Fahrtstrecke zu bewältigen.Dies hatte auch einen gewissen Reiz, da ich die Gelegenheit am Freitag Abend direkt dazu genutzt habe, einen gewissen bekannten Berliner Lautsprecher Herstellter aufzusuchen, der auf THX Systeme spezialisiert ist. 😉 Während der IFA finden dort ausnahmsweise Vorführungen ohne Voranmeldung statt. So begab ich mich per Inline-Skates – zwecks besserer Mobilität – zu einem idyllisch gelegenen kleinen Haus im Berliner Westen.

Vorgeführt wurde das „Theater 8“. Dies fand ich natürlich besonders interessant, da die Front etwa gleich teuer wie die NuWave 10 und die Rear etwa gleich teuer wie die NuWave DS-55 sind. 😆 Der Hörraum war ca. 35qm groß und relativ gut bedämpft. Beeindruckend war die Größe des Monster-Beamers von NEC 😯 – riesig! Dieser lieferte auch wirklich ein sehr ansprechendes, gut kontrasiertes farbenstarkes Bild – ganz besonders bei animierten Filmen. 8) Das Testequipment bestand aus dem Denon DVD 3910 in Verbindung mit dem Denon AVC A1-SR.

Los ging es mit einem kurzen Rauschen auf allen Kanälen um zu zeigen, was angeschlossen ist. Leider fiel sofort auf, dass die Rear um schätzungsweise min. 3dB zu laut eingestellt waren. 😕 Im folgenden wurden verschiedenste Filmausschnitte und Musikaufnahmen vorgeführt, die manchmal in Dolby Digital, manchmal auch in DTS vorlagen. Trotz einer 7.1 Konfiguration wurde nur 5.1 gehört und die Signale für die Backs wohl nur dupliziert. Dies schloss ich aus der Anzeige des Denons. Im einzelnen waren dies:

2 THX-Sequenzen, Eagles – Hell freezes over, Star Wars Podrennen, The Corrs – Unplugged, Filmauschnitte aus der Monster AG, Matrix – Lobbyszene, Pearl Harbor – erster Angriff. 8)

Ein Lob an dieser Stelle für die excellente Testauswahl – ich denke diese vielseitige Palette kann schön alle Facetten eines Sets aufzeigen: wie bei THX Systemen in d’Apollito Anordnung wohl gefordert klangen die Front sagenhaft räumlich. Allerdings mit eklatanten Einbußen in Sachen Ortung. Es ist zwar in gewisser Weise schon klasse, wenn eine Gitarre den ganzen Raum erfüllt, aber wenn man dann nur sagen kann, das sie wohl eher links spielt ist das der Ortung, bzw. der Übersicht in einem komplexen Klanggeschehen, wie beispielsweise einem Konzert nicht gerade sonderlich zuträglich.

Zur tonalen Balance sei insgesamt gesagt: die Höhen sind in jeder Beziehung viel schwächer als beispielsweise in meinem NuWave-Set. 😯 Auch die Mitten klangen ein wenig ausgedünnt. Den Erklärungsversuchen des Mitarbeiters zufolge liegt dies an der starken Bedämpfung des Raumes; man wäre es mit seinem eigenen normalen Hörraum mit den vielen Reflektionen eben gewohnt diese Schallwellen mitzuhören, während im Hörstudio diese gedämpft werden. 😕

In den Tiefen waren meines Erachtens durchaus Mängel zu verzeichnen. Gerade an den Stellen an denen nur gesprochen wurde, klangen Stimmen etwas dünn. Besonders die Matrix Szene, noch bevor die Musik einsetzt – die Pistolenschüsse klangen wie Kinderspielzeug. 😈 Wie sich im Nachhinein geklärt hatte werden ALLE THX-Systeme bei 80 Hz mit 12 db Flankensteilheit getrennt. 😯 Hinzu kam, dass somit tatsächlich alle Lautsprecher auf „small“ eingestellt waren. Da der Subwoofer ab 80 Hz somit alle Kanäle übernehmen muss plus seine eigenen Signale natürlich auch verkraften muss, war er IMHO etwas zu stark gefordert. Was ich sehr schätzte war der Druck, den er lieferte – endlich mal eine schöne Definition des Begriffes „brachial“. Allerdings ging dies auf Kosten der Präzision, was mir persönlich eher am Herzen liegt. Jedenfalls wollte mit dieser 80Hz Einstellung keine rechte Systemharmonie aufkommen. Besonders war dies z.B. anhand der THX-Trailern zu hören, bei denen der Subwoofer wirklich 70% des Klanggeschehens beisteuert. Dieser tolle volle tiefreichende Klang in allen Lautsprechern war nicht vorhanden. 😥 Auch große Explosionen wie in Pearl Harbor klangen eher klein und wurden fast nur im Subwoofer reproduziert. Es ist eben schon ein gewaltiger Unterschied ob ein Rear-Kanal im Frequenzgang beschnitten wird oder nicht. Irgendwie fand ich die Dynamikfähigkeiten auch nicht sonderlich überragend – nun ja.

Zusammengefasst lässt sich folgendes sagen: Räumlichkeit ist spitze :D, darunter leidet aber die Ortung 😕 . Die Höhen waren abgeschwächt. THX-Normen, die Lautsprecher dazu zwingen bei bei 80 Hz abtrennen, kann und will ich nicht verstehen!!! Trotzdem klang dieses Set besser wie vieles, das ich auf der IFA noch gehört habe – ich kann auch verstehen warum Leute sich dazu entscheiden, so ein Set zu kaufen und damit rundum zufrieden sind. IMHO kommt das Theater 8 aber in keinster Weise an ein gut konfiguriertes NuWave Set heran.

Interessanterweise ergab sich nach der Vorführung noch ein informatives Gespräch mit einem weiteren Besucher der Vorführung. Dieser war mit der Gesamtperformance überhaupt nicht zufrieden und offerierte das auch vehement – während ich mich vornehm zurückhielt ➡ ich wollte nicht verraten was ich selber für eine Marke höre und mich als „Spion“ zu erkennen geben. 😆 Da der Herr aus Leipzig in seinen Ausführungen auch manchmal Nubert erwähnte, sprach ich ihn darauf an und „outete“ mich. Daraufhin dauerte das Gespräch auch fast noch eine Stunde über das eben gehörte, Nubert, Filme, SACD’s, Hörgewohnheiten… 😀 Interessanterwise hatte der Herr sich innerlich schon längst für ein Lautsprecherset entschieden: NuLine AW-1500 mit 5x NuLine DS-60. 😯 Ich hinterließ die Adresse des NuForums. 😉 Das war natürlich sehr interessant und ich möchte mich an dieser Stelle nochmals für das nette Gespräch bedanken; in der Hoffnung, dass Ihre Suche nach neuen Lautsprechern endlich mal ein glückliches Ende findet; egal bei welchem Hersteller. 😀

Das war der erste Vorbericht – es folgt der zweite über Berlin selber:

Freitag Abend begab ich mich also mit Inline-Skates bewaffnet auf den Weg in Richtung Tiergarten / Regierungsviertel. Ich habe diese Fortbewegungsmethode absichtlich gewählt um mobil zu sein; andererseits um die Stadt sozusagen live zu erfahren und selber schnell alle Ziele zu erreichen, die ich möchte. 8) Leider wurde es schon recht flott dunkel – aber das hatte auch so seine ganz eigene Wirkung. 😀

Es ist ehrlich gesagt schon ein erhabener Moment, wenn weit entfernt die Silhouette der Siegessäule in das Blickfeld kommt. Gerade dann, wenn man dann tatsächlich vor ihr steht. Das wird nur übertroffen duch den Blick auf das Brandenburger Tor. Nachts – inmitten der Verkehrsinsel auf den Stufen der Siegessäule zu sitzen und seinen Blick gen Osten die lange Straße des 17.Juni entlang auf das illuminierte Brandenburger Tor – beeindruckend. 😯 Glücklicherweise ist der Bereich direkt vor dem Brandenburger Tor für den Individualverkehr gesperrt – was für Inline-Skater nochmals eine ganz besondere Fahrtstrecke bietet. Gerade das Durchschreiten desselbigen mit dem dahinterliegenden Platz hat schon einen ganz speziellen andächtigen Reiz. Gerade das Hotel Adlon hat dort wirklich seinen perfekten Platz gefunden. Auch dieser Leuchtbalken vor der Akademie der Künste – hoch interessant, wenn auch nicht gerade einfach zu lesen. Berliner wissen, wovon ich rede.

Ebenfalls in seinen Bann gezogen hat mich der Reichstag sowie das Kanzleramt mit seinen vielen kleinen „Neben“Gebäuden. 😆 Das sind allein von der Architektur hochinteressante Gebäude, die aufgrund ihrer repräsentativen Bedeutung natürlich einen Eindruck hinterlassen, der mir noch für lange Zeit im Gedächtnis bleiben wird. 😀

Desweiteren hier alle gesehenen Belin-Highlights im Schnelldurchlauf: Tiergarten, Siegessäule, Schloss Bellevue, Brandenburger Tor, Reichstag, Kanzleramt, Baustelle des Lehrter Bahnhofs, Spreeufer, Charité, Friedrichstadtpalast, Funkturm mit der berühmten Uhr, Alexanderplatz mit den sozialistischen Wohnblöcken, Checkpoint Charlie mit dem inzwischen ja leider leergeräumten Baugrundstück, Bundesrat, diverse Botschaften – davon 2 ganz besonders gut geschützt :wink:, Leipziger und Potsdamer Platz mit der ersten Ampel, Sony-Center – nachts ein absolutes Highlight (Illumination) und DER Treffpunkt schlechthin.

Extra erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in der Nähe des Brandenburger Tores. Es gibt ja diverse Berichterstattungen über diese Gedenkstätte. Ebenfalls über Sinn und Unsinn der Architektur mit diesem riesigen Feld von Betonblöcken. Ich war erst etwas am zweifeln, begab mich aber dann doch auf Spurensuche. Beeindruckend sich in diesen Betonblöcken nachts zu verlieren, von außen nach innen – die Blöcke werden immer höher, bedrohlicher und umschließen einen. Auch das ständige Auf und Ab der Wege. Momente des Verharrens – des Stillstehens… Dieser Ort lässt einen mitfühlen und erfahren. Ich bin gleichzeitig fasziniert, schockiert, besinnlich und nachdenkend. Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte!

Da ich aufgrund der spontanen Entscheidung schon am Freitag nach Berlin zu reisen, natürlich keine Platz in einem Hotel oder JuHe bekommen habe, lasse ich es eurer Fantasie überlassen wo und wie ich die Nacht verbracht habe… 😆

IFA 2005 Berlin

Die Internationale Funkausstellung – die weltgrößte Messe für Unterhaltungselektronik – öffnete pünktlich um 10:00 Uhr ihre Pforten. Ich war ca. 30 Minuten vorher da und es gab überraschenderweise keine Probleme mit langen Wartezeiten, es ging wirklich flott; gut organisiert. 😀 Vom Eingang Süd machte ich mich auf – einen kurzen und knappen Rundgang durch die Hallen 1-6, auf der aber hauptsächlich kleine Firmen aus asiatischen Ländern ausstellten, die keine Produkte von großem Interesse herstellten. Das große Thema dieser Messe ist natürlich HDTV High Definition Television. Ich möchte hier nicht näher auf die Besonderheiten eingehen, da diese ja schon hinreichend bekannt sein sollten. Umfangreiches Informationsmaterial hierzu gibt es beispielsweise unter:

http://www.hifi-regler.de/hdtv/hdtv.php?SID=24239ecdc83e6959989ab522ae3fca26
http://de.wikipedia.org/wiki/HDTV
http://www.areadvd.de/hardware/hdtv_technik_praxis.shtml

[…]

Für mich von Interesse war z.B. der Stand der Dolby Laboratorities, ich hatte mir Infos zum neuen Format Dolby Digital Plus erhofft. Leider wurde ich diesbezüglich enttäuscht. Allerdings ließ sich hier sofort ein neuer Trend feststellen: die Tendenz zu sog. virtuellen Schallquellen. Hier wirft beispielsweise Dolby seine Technik „Virtual Speaker“ auf den Markt, die mit nur zwei Lautsprechern ein 5.1 System simulieren soll. Ich glaube die Betonung liegt hier auf soll, denn unter Können verstehe ich etwas anderes. 😆

Ein kleiner Abschnitt zu den sog. Formaten der Zukunft wie Blue-Ray oder HD-DVD. Es gab einen Stand der Blue Ray Disc Association auf dem diverse Blue-Ray Spieler zu sehen waren. Äußerlich nicht von einem DVD-Spieler zu unterschieden – insofern gestaltete sich der Auftritt als unspektakulär. 😯 Interessanterweise fand ich auf der gesamten IFA kein Kompendant – nämlich seitens des HD-DVD Lagers, schließe aber nicht aus, dass auch diese Fraktion bestimmt irgendwo vertreten war. (A.d.Verf. 18.06.07: Faszinierend dass diese letzten paar Zeilen heute schon wieder als überholt gelten. Schon mal ein Bild in 1080p gesehen? Ja? Gut!) Die Soundformate SACD und DVD-Audio waren ebenfalls äußerst spärlich vertreten, zumindest wurden sie nirgends besonders hervorgehoben. Vielmehr scheint es Standard zu sein, entsprechende Technologien eingebaut zu haben. Eigentlich alle wichtigen Hersteller haben diese Technologien in ihren Geräten dementsprechend ganz selbstverständlich schon verbaut.

Mein Rundgang führte mich weiter durch die Hallen 24 bis 18. Hier waren insbesondere die „großen“ Hersteller vertreten, die eine sehr große Produktpalette und große Marktanteile aufweisen. Philips, Grundig, Metz, Hitachi, Thomson, Samsung, Sony etc. Beeindruckend waren vor allem die schiere Größe der Ausstellungsfläche einzelner Hersteller. Präsentationstechnisch zeigte sich beispielsweise Philips von einer sehr interessanten Seite: eine riesige Halle (ca. 100×50 Meter), sehr hell mit ganz viel weißen Oberflächen, unterbrochen durch hellblaue/türkise Farbtöne. Man lief auf weißem flauschigen Teppichboden. Philips wollte wohl eine sehr angenehme Wohnzimmeratmosphäre schaffen. Insbesondere zielte die Präsentation aber auf die Verkaufsförderung der „Ambi-Light“-Technik. Eine rückwertig am Bildschirm angebrachte Lampe erzeugt ein zum aktuellen Fernsehbild passendes Licht und illuminiert somit den Raum. Diese Technik hat einen einzigen riesengroßen entscheidenden Vorteil: man kann es abschalten. 😈 Pure Spielerei, die wirklich nur störend wirkt. Es ist auf jeden Fall viel besser, einen Raum durch eine dezente indirekte Hintergrundbeleuchtung zu erhellen. Dies wirkt viel natürlicher und ist keineswegs störend!

Hochinteressant gestaltete sich der größte Flachbildschirm der Welt von Samsung. Dieses wahre Monster besitzt eine größenwahnsinnige Bildschirmdiagonale von 101″ – dies entspricht exakt 2 Metern und 56,54 Zentimetern! 😯

[…]

101 Zöller von Samsung (r)

Präsentationstechnisch machte auch der Stand von Sony etwas her. Eine riesige Halle, die von der Decke bis zum Boden komplett mit schwarzen Stoffbahnen verhangen war, so dass man sich den Weg erst mal bis in einen der 7 Innenbereiche bahnen musste. Dort wurden die verschiedensten Produktfelder von Sony vorgestellt. Leider gab es außer den entsprechenden Flachbildschirmen nichts zu sehen, wie beispielsweise die Geräte der ES-Serie; es war noch nicht mal ein Info Stand aufgebaut. 😕 Nun ja…

Allmählich näherte sich der 12:00 Uhr Zeitpunkt, so dass ich mich langsam aber sicher zum Denon-Stand aufmachte, um ein paar andere Forumsmitglieder zu treffen. […]

Da wir gerade bei Denon waren folgendes dazu:

Der neue Surround-Verstärker AVC-A1 XV ist etwas größer als ich mir vorgestellt habe. Uiuiui… 😯 Sehr erwähnenswert sind hier auch die neuen Receiver AVR-4306 für 2000€, der die Lücke zum AVC-A11XV schließen soll. Ebenso interessant ist der Nachfolger des Dauerbrenners in der 1500€ Klasse, der AVR-3806. Das interessante an diesen beiden Modellen ist die HDMI-Video Konvertierung. 😯 Siehe auch: http://www.nubert-forum.de/nuforum/viewtopic.php?t=11778 Ehrlich gesagt, tue ich mir so langsam schwer bei Denon überhapt Unterschiede zwischen den Receivern festzustellen. Beispielsweise hat der AVR-4306 dem AVR-3806 nur folgende Eigenschaften voraus: 170 anstatt 160 Watt an 6 Ohm / 1 koaxialer Eingang mehr / 1 Audio Eingang mehr / 1 HDMI-Eingang mehr / 1 Ethernet Eingang. Ansonsten lassen sich von den technischen Daten her keine Unterschiede feststellen, was mir anhand eines Preisunterschiedes von knapp 600€ doch mehr als verwunderlich erscheint. 😯 Viel beworben wurde ja Denon’s neue Stereo-Produktpalette, die seitens der Vollverstärker und CD/SACD-Player etwas zu bieten hat. Designmäßig elegant, aber unauffällig. Preislich auch bis in höhere Kategorien vorstoßend (8000¤). Von den technischen Daten her nichts besonderes, ein Hörtest war leider nicht möglich…

schon nach ein paar Minuten in Fachgespräche vertieft …und ein gläserner Denon AVC-A1VX von hinten (h)

[…]

Der nächte Stand war derjenige von Yamaha. Viel beworben wurde ja der YSP-1000 und der kleinere Bruder, der YSP-800, die neuen virtuellen Surround-Sound Prozessoren. Diese Geräte beherbergen in einem einzigen Gehäuse einen Verstärker sowie 40 kleine Miniaturlautsprecher. Diese sollen mittels gezielter Ansteuerung eine genaue gezielte Schallausbreitung erzeugen können und die Raumreflektionen so geschickt nutzen, dass quasi ein 5.1 Klang entsteht. 😯 Die kleine Hörkammer war leider nicht gedämmt und es war proppenvoll, so dass sich nicht alle Eigenschaften dieses Konzepts voll auskosten ließen. Die Räumlichkeit ist schon sagenhaft und höchst interessant, bis jetzt das beste Konzept bezüglich virtueller Schallquellen, das ich je gehört habe! Die beiden Geräte könnten ein wahrer Renner werden… Ich selber stehe diesem Konzept trotzdem eher kritisch gegenüber, da es eben trotzdem nicht an eine diskrete 5.1-Aufstellung herankommt.

Zwei ganz ganz heiße Kandidaten stehen den beiden neuen Denon-Mittelklasse Receivern quasi als direkt Konkurrenz gegenüber: die Yamaha RX-V4600 und RX-V2600. Beide bieten ebenfalls eine HDMI-Videokonvertierung. Nähere Infos gibt es bereits unter:

http://www.nubert-forum.de/nuforum/viewtopic.php?t=10112
http://www.nubert-forum.de/nuforum/viewtopic.php?t=11530
http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic11825.html

Interessant war auch die Vorführung des Yamaha-Heimkinos in einer 9.4 Konfiguration. Kurz zusammengefasst: ein prima Yamaha-Beamer, Mittelklasse-Receiver, Yamaha-Lautsprecher. Zum Klanggeschehen: hier konnte man endlich mal die heißdiskutierten Fronteffektkanäle erleben. Als Test hierfür diente „Reamonn“ mit seinem Hit „Supergirl“. Die Aufnahme selber erschien nicht so sonderlich prickelnd. Jedenfalls kam der Klang der Stimme nicht nur aus dem Center, sondern wurde vornehmlich von Center und den beiden Fronteffektkanälen wiedergegeben. Allerdings entstand der Eindruck, dass das Klangbild dadurch etwas „zerpflückt“ wurde, es entstand kein realistisches Frontstaging. Unseres Erachtens wäre ein einfacher Center überlegen gewesen.

Yamaha war ja mit 4 Sub’s am Start – wie genau diese angesteuert wurden weiß ich nicht – das fand ich schon gar nicht schlecht, das hat was. In späterer Diskussion meinte ein Forenmitglied aber, dass das DBA von Nubert einfach nur gnadenlos überlegen sei. 😆

[…]

Zwischendurch kamen wir am Stand von Onkyo vorbei. Dort gab es tolle Werbegeschenke mit Holzmaserung […]!? 😉 Den Onkyo-Bericht gebe ich aber an meine Kollegen weiter, die kennen sich da besser aus.

Onkyo TX-SR803E (r)

In einer kleinen Halle hatte Canton seine Präsenz. Höchst interessant war es die neue Vento-Serie auch mal in natura zu sehen. Ein bißchen enttäuscht waren wir von der Oberflächen Folierung. Diese erschien in Ahorn als unnatürlich und viel zu künstlich. 😕 Rein klanglich her war es ein etwas gewagtes Unterfangen diese Probe zu hören, da es keinen extra Hörraum gab. Das Klangbild gestaltete sich als sehr angenehm und natürlich „weich“.

Canton Vento Serie in Ahorn, im Hintergrund die Reference 1 DC (h)

Die Karat-Serie entspricht dann schon viel eher dem Klangcharakter der NuWave Serie. Höchst interessant war aber die Vento Reference 1 DC anzuschauen. Ein wahres „Dickschiff“ wie es so schon heißt mit satten 88 kg an Eigengewicht und 500/900 Watt Belastbarkeit (Herstellerangabe).

Unser Streifzug führte uns auch am Stand von KEF vorbei. Allerdings hatte die Firma nicht eine einzige Neuerung zu bieten. 😕 Interessant wäre auf jeden Fall die dortige Vorführung gewesen. Leider reichte uns dazu die Zeit nicht. Denn KEF versprach gewisse Alltagssituationen akustisch mit einer Stereo-Konfiguration darzustellen um aufzuzeigen was akustisch an Klangsimulationen möglich sei.

Die nächste große Halle wurde vom Harman/Kardon Konzern beherrscht, der mitsamt den bekanntesten Tochterfirmen vertreten war. Diese sind u.a. Infinity, JBL, Revel, AKG, Becker, Lexicon und MarkLevinson. Gerade die letzteren beiden zogen uns auf ganz besondere Weise in ihrem Bann, sie bildeten für uns auch ein highlight 💡 dieser IFA.

Von Lexicon war quasi die ganze Produktpalette zu sehen, von den Vorstufen MC-4 und MC-8 bis hin zur legendären MC-12, die mittlerweile auch in der 5. Ausbaustufe zu haben ist. Auch die beiden Endstufen CX-7 und LX-7 waren zu sehen. 8)


Die gesamte Lexicon Elite: von links nach rechts: 3x RT-10 / MC-4, MC-8, MC-12 / CX-5, CX-7, LX-7 (h)

Vorderseite von oben nach unten: RT-10 / MC-12 / LX-7 (r)

Rückseite von oben nach unten: RT-10 / MC-12 / LX-7 (r)

Dies wurde nur durch die MarkLevinson Produkte getoppt, die fast allesamt ohne Deckplatte und im Gegensatz zu allen anderen Herstellern auch völlig ohne Glasplatte dastanden. Vom den Vollverstärker 383 über die Vorstufe 32 bis hin zu den diversen Endstufen der 430’er Serie. DAS sind mal wirklich riesige Trafos und Kondensatoren vom allerfeinsten. Auch unserem Spezialisten bezüglich Auftrennung hat es da leicht die Sprache verschlagen. 😆 Dazu die legendäre No. 33H Mono-Endstufe für 20.000 ¤ Stückpreis. 😀 Zu unserem großen Vergnügen stellten wir fest, dass dieses 100 kg schwere und 28 x 47 x 58 cm große Monster mit Starkstrom läuft ❗ 😯 😆 8) Den Rest sagen die Bilder…

der Beweis: MarkLevinson No.33H Monoendstufe (Starkstrom) (r)

Hach… die 432 Endstufe 😆 (r)

Wie gesagt: ich bin sprachlos! (434 Mono-Endstufe) (r)

Wir konnten es uns natürlich nicht nehmen lassen, das Hörstudio zu besuchen. Als Stereokonfiguration diente von MarkLevinson der CD-Spieler 390S, als Vorstufe die 326S und als Endstufe die 432. Gehört wurde an Revel Concerta F-12, die bis 28 hz spielt. Der Auftritt gestaltete sich ohne jeden Tadel, ich habe rein gar nichts auszusetzen! Alles erschien perfekt: Ortung, Räumlichkeit, Differenzierung, Natürlichkeit, Spielfreude etc… Von der Musik her hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht, da nur leichte Blues-Sachen vorgespielt wurden, die bei weitem nicht das gesamt Leistungsspektrum der verwendeten Elektronik ausreizen. Aber selbst das was ich gehört habe entspricht schon so in etwa dem besten, was ich in meinem ganzen Leben je gehört habe. Eigentlich schade, dass keine höherwertigen Lautsprecher verwendet wurden und somit Potenzial verspielt wurde. Meine 2 Wegbegleiter verabschiedeten sich nach der Stereo-Vorführung, während ich unbedingt noch Surround hören wollte. Testequipment hierfür war der RT-10 CD-Spieler mit der MC-12 Vorstufe und der „kleineren“ CX-7 Endstufe. Leider wurde auch hier Musik gespielt, die nahezu keinerlei Dynamik aufweist und fast nur Signale für die Front-Kanäle hergibt. Somit konnte weder Kraft, Druck sowie die Fähigkeiten hochwertiger Surround-Decodierung vermittelt werden. 😈 Allerdings war die Auflösung, also die Plastizität schon allererste Sahne. 😀

Desweiteren streiften wir noch den Stand von Marantz. Ich weiß jetzt gar nicht so genau, was an Neuerungen geboten wurde, jedenfalls sei gesagt, dass sie wohl den angeblich besten Hörraum auf der IFA boten. Dieser war excellent mit Absorbern ausgestattet und man konnte erkennen, dass es sogar Vorführungen mit Musik von Schallplatte gab. 😯

Bezüglich der Hifi-Hersteller bin ich jetzt durch das Wichtigste durch.

Es soll natürlich erwähnt werden, dass natürlich noch viele andere Hersteller wie Elac, Heco, Magnat, Jamo etc. vertreten waren. Beinahe hätten wir auch ne kleine Diskussion über Kabelklang angefangen… […] Hätte uns die Zeit gereicht, so hätten wir bestimmt noch weitere interessante Vorführungen besucht. Dies soll zur Orientierung oder als Tipp dienen, falls einer der Leser vielleicht doch noch die IFA besuchen sollte:

Beispielweise die teuerste Anlage der Welt, zusammengestellt vom Audio-Magazin – dazu waren die Wartezeiten aber sowieso viel zu lang. Interessant wäre bestimmt auch die Vorführung von MBL Quart gewesen, die ihren sensationellen Radialstrahler mbl 101 E für 37.800€Paarpreis im Angebot hatten. 😆 Bezüglich bildtechnischer Referenzen hätte sich die Firma Toshiba angeboten, die eine Vorführung in vierfacher HDTV Auflösung versprach. 😯

Ich persönlich habe die Firma Rotel vermisst, mit der ich momentan bezüglich Mehrkanal Vor-/Endstufe etwas liebäugle… 😉 (A.d.Verf. 18.06.07: momentan nicht mehr!)

Im Hifi-Bereich sehr auffällig war der Trend zur Schallerzeugung aus virtuellen Quellen. Sei es nun die Dolby Virtual Speaker Technik oder gleich Yamahas YSP-1000. Viele Hersteller bieten hier auch eigene Raumklangkonzepte an, die mit nur 2 Lautsprechern auskommen.

Dieser Trend lässt sich auch insofern feststellen, als dass zumehmend kleine Lautsprecher angeboten werden, die sich optimal unauffällig ins Wohnzimmer integrieren lassen. Ich habe keinen einzigen Hersteller entdeckt der Lautsprecher größer der NuWave 10 ausgestellt hatte (ausgenommen die Canton Vento Reference – aber die war nicht angeschlossen).

Dementsprechend waren auch wahnsinnig viele „kleine“ Surroundsets ohne speziellen Hörraum offen aufgestellt, sprich die sog. Kompaktanlagen. Besonders erwähnenswert sind hier zwei Hersteller, die trotz der miserablen Hörbedingung mit solchen Sets einen sehr interessanten, respektablen Eindruck hinterließen: Revox und desweiteren T+A. Bei beiden Sets klang die Musik sehr ansprechend natürlich und fein aufgelöst, so dass Stimmen sehr angenehm und äußerst genüßlich zu vernehmen waren. 😀

auch andere Marken wurden bewusst „unauffällig“ repräsentiert, im Hintergrund die Kompaktanlage von Revox (h)

Hiermit wäre der Hifi-Teil abgeschlossen. Ich möchte mich trotzdem noch ganz kurz dem Video-Teil zuwenden:

Für mich war es hochinteressant, die ware Flut 😯 an Flachbildschirmen einfach nur auf mich wirken zu lassen… Wirklich ein Gerät am nächsten, man hatte teilweise das Gefühl, das ganze Hallen damit regelrecht tapeziert wurden. 😆

Es ist faszinierend welche Bildqualitäten HDTV auf einem guten Gerät bieten kann. Genau das wollte ich mal selber erleben. Und ich wurde nicht enttäuscht ❗ Aufgrund meiner (A.d.Verf. 18.06.07: damals) mangelnden Erfahrung mit Video-Technik generell konnte ich nicht zwischen Plasma- und LCD-Technik unterscheiden. 😕 Generell hatte ich aber das Gefühl, dass die Plasma-Fraktion viel mehr vertreten war. Das mag aber auch daran liegen, dass momentan mit der Plasma-Technologie größere Bildschirmgrößen erreicht werden können, was auf der IFA aus Showzwecken auch ausführlich gezeigt wurde.

Beeindruckt war ich vor allem von 3 Dingen bzw. Herstellern:

1) Beim Stand der Firma Pioneer wurden Flachbildschirme präsentiert, die „ausnahmsweise“ noch mit einem normalen Standard DVD PAL-Bild gespeist wurden. Die Bildqualitäten dieser Geräte bezüglich PAL Wiedergabe haben mich extrem fasziniert und begeistert. Ich wollte mir auf die ersten paar Blicke (Plural !) wirklich nicht eingestehen, dass ich KEIN HDTV-Bild sehe. Wirklich sehr gut! 😀

2) Ich danke rudijoop, dass er uns noch zum Stand von Panasonic mitgeschleift hat. Diese haben eine neue Produktpalette auf den Markt gebracht: die Viera-Serie. Ich muss ganz ehrlich sagen: das ist das allerbeste Bild, dass ich je gesehen habe. 😀 Gute Röhrenfernseher sollen LCD’s und Plasma’s überlegen sein, aber spätesten seit dieser IFA ist die Technologie soweit fortgeschritten, dass sie mindestens mit den Röhren mithalten kann. Ein super kräftiges, farbreiches Bild / brilliante Farben, nahezu keine der diversen Bewegungsartefakte. Einfach genial! 😀 Das absolute Optimum bezüglich Bildqualität, dass heute für den Markt möglich ist. Unbedingt ansehen!!!

ein geniales Bild von der Panasonic-Viera Serie! 😀 bezüglich der Bildqualität noch irgendwelche Fragen? 😉 (r)

3) Kommen wir zum High-End Bereich. In der Video-Sektion stahlen zwei Geräte allen anderen auf der IFA die gesamte Show! Von Fujitsu-Siemens war ein DLP-Projektor ❓ mit voller HDTV-Auflösung 1920×1024 zu sehen, der das ganz auch noch progressive ausgibt. Kostenpunkt: 25.000 €. Bildqualität: nicht zu beschreiben, uns hat es allen die Sprache verschlagen, der absolute Wahnsinn!!! 😯 8) 😀 😆

Bei den Fernsehern stellte Loewe ebenfalls einen HDTV-Plasma aus. Die Bilddiagonale dürfte ca. 127 cm betragen haben. Ein Preis für dieses Gerät war leider nicht in Erfahrung zu bringen, aber die Bildqualität war entsprechend wie gerade eben schon für den Beamer beschrieben.

Also wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, ich würde es nur für ein Märchen halten. Die Bildqualität dieser beiden Geräte übertrifft bei weitem alles je dagewesene!!! 😀

Mit diesem Highlight nähere ich mich langsam aber sicher dem Ende meiner Ausführungen. 😯

Ja – auch das soll vorkommen… 😉

Zusammenfassend lässt sich Folgendes zur IFA sagen:

eine enorm große ( ❗ ) – die weltgrößte – Ausstellung im Bereich Unterhaltungselektronik. Auf jeden Fall nimmt man enorm viele Eindrücke mit nach Hause. Besonders begeisternd sind die Präsentationen der Hersteller, die ganze Hallen füllen. 8) Die Flut an Flachbildschirmen ist der helle Wahnsinn. Der Informationsgehalt ist eher etwas dürftig, da hauptsächlich Hostessen mit viel Show zur Präsentation eingesetzt werden. Die hochinteressanten (technischen) Sachen spielen sich hinter den Kulissen im Bereich der Fachbesucher ab. Trotzdem für jeden Hifi-Interessierten unbedingt eine Reise wert.

Die absoluten Highlights waren die offenen MarkLevinson Geräte sowie der zuletzt genannte Beamer von Fujitsu-Siemens und der Plasmabildschirm von Loewe. 😀

Obwohl ich wirklich nur für ein paar Stunden in Berlin auf sightseeing Tour war, ist Berlin auf jeden Fall sehr sehenswert, am besten natürlich sogar an mehreren Tagen. Eine wirklich große, interessante, inspirierende und kulturell wertvolle Stadt. 😀

Ein highlight ganz anderer Art stellte natürlich das Treffen mit [edit] den anderen Forenmitgliedern [/edit] dar. 😆 Mit zweien verbrachte ich um die 5 Stunden auf der Messe bis sich unsere Wege schließlich wieder trennten. 😥

[…]

Hiermit schließe ich nach ca. 6 Stunden Schreibarbeit meinen langen Bericht und hoffe, ich konnten allen Lesern die zahlreichen positiven Eindrücke von der IFA vermitteln, die ich gewonnen habe. Vielen Dank an alle die bis hierhin eifrig alles durchgelesen haben! 8) Respekt!

Somit verbleibe ich mit wunden Füßen und hundemüde…

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(c) der Bilder bei Mitgliedern des NuForums
geschrieben am 04.09.2005
Originalthread unter: http://www.nubert-forum.de/nuforum/viewtopic.php?t=11816

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