DIY Bastelanleitung poröse Absorber part#2

Einleitung

Nach ein wenig Bastelei sind nun endlich die porösen Absorber in verbesserter Version fertig gestellt worden: Der große „alte“ Schaumstoffwürfel (Kantenabsorber) ist in seine Einzelteile zerlegt worden, da seine Wirkung doch eher fraglich war. 🙂 Desweiteren ergibt sich glücklicherweise in meinem neuen Zimmer eine optimale Verteilung der Raummoden, schräge Wände & eine optimierte Boxenaufstellung/Hörposition, so dass eine Korrektur im Tieftonbereich nicht unbedingt notwendig ist. 😀 Somit dienen die in dem Würfel verwendeten Schaumstoffplatten als Material für neue flache Absorber hinter den Front- und der Centerbox. Die seitlichen als auch der Deckenabsorber bleiben erhalten. Also:

Maße

– Absorber an linker & rechter Seitenwand: je 100*50*10 cm (B*H*T)
– Absorber hinter linker & rechter Frontbox: je 100*75*5 cm (B*H*T)
– Absorber hinter Center: 100*50*5 cm (B*H*T)
– Deckenabsorber: 200*100*5 cm (B*T*H)

Probleme der alten Version

Die alte Version hatte noch ein paar Kinderkrankheiten, zu sehen auf diesem alten Foto:

– Die zwei je 5 cm dicken Platten waren mit Schnüren aufeinander festgezurrt worden. Dies schnitt an den entsprechenden Stellen ein, lockerte sich mit der Zeit & die Absorber gerieten auf Dauer etwas „außer Form“ 🙂
– Die Befestigung des Tuches erfolgte einfach mit Tackernadeln auf der Rückseite. Da dies nicht unbedingt straff hält kann man das Resultat schön an den ganzen Falten erkennen. 🙄

Ideen & Umsetzung der neuen Version

Die Stoffverkleidung aus weißem Lein/Baumwoll-was-auch-immer-Tuch wollte ich unbedingt beibehalten, da sich die Absorber so am unauffälligsten in einen Wohnraum integrieren lassen. Ist aber wieder mal Geschmackssache. 😉

Folglich musste also für Version 2 ein Rahmen her. Hierzu habe ich 2 cm Eckleisten in L-Form aus dem Baumarkt verwendet. Diese halten den Absorber gut fest und gleichzeitig lassen sie viel Fläche frei, so dass der Schall auch noch möglichst großflächig bis zum Absorber gelangen kann. 💡 Nach Ablängen der Leisten wurden diese einfach verleimt. Dies stellte sich aber doch nicht als stabil genug heraus, denn ich hatte die Abmaße bewusst etwas kleiner gewählt, so dass der Schaumstoff auch sehr fest im Rahmen sitzt. Leider war der Druck dann doch so groß, dass die Leimstellen wieder aufbrachen & so habe ich mich dazu entschlossen alle Ecken zusätzlich mit kleinen Nägeln zu fixieren. Hält bombenfest! 8)

Da der Schaumstoff aber trotzdem aufgrund der kleineren Rahmenmaße immer noch Anstalten macht sich nun nach vorne oder hinten aus dem Rahmen zu verflüchtigen war es von Anfang an geplant hier eine Art Gitter davorzulegen. Dafür verwendete ich 1 cm breite und 3 mm starke Holzleiten die in einem Raster von 25 cm als Querverstrebung angeordnet werden. Dies geschieht sowohl auf der Front- als auch auf den Seitenflächen.

Die Absorber hängen exakt so hoch dass sie vom kompletten TMT bis runter zum 2. unteren TT der NuWave 10 alles abdecken (wer will kann gerne die 75 cm nachmessen :wink:). Der Centerabsorber hängt ein bißchen tiefer, so dass die Schallwellen zwar leichter nach oben weg können, allerdings bekomme ich so vermutlich die ganzen Reflektionen des darunter stehenden Fernsehers viel besser in den Griff. Durch die Verwendung von Holz ergibt sich ein sehr angenehmes Wohnambiente und die Unterteilung in 25 cm große Kästchen lockert die Fläche auch nochmal deutlich auf. 😀 Das Design im Stile einer japanischen Trennwand aus Holz und Papier ist so beabsichtigt.

Die Aufhängung an den Wänden funktioniert einfach mit 2 Nägeln auf die der Rahmen draufgesetzt wird. Für den Deckenabsorber musste allerdings eine neue Idee her. Die Lösung sind 4 Haken in der Decke, eine Kette und 4 kleine Haken im Holzrahmen. Alternativ kann hier natürlich auch eine andere Art der Befestigung gewählt werden, ich wollte dies aber absichtlich so um den Absorber nicht direkt an die Decke zu hängen, sondern ca. 30 cm tiefer. Dies ist bei einer Raumhöhe von 3 Metern sowohl gut machbar & als auch dringend notwendig um die Wirksamkeit des Absorbers deutlich zu steigern. 8)

Hörtest

Der Erfahrungsbericht zu den seitlichen Absorbern unterscheidet sich nicht merklich von dem bislang verfassten, siehe Eingangsposting.

Beim Klang mit den drei rückwärtigen Absorbern hinter den Fronts & dem Center war mein erster Gedanke: „Hoppla wo sind denn die Mitten hin?“ 😯 Es hörte sich im ersten Moment so an als wäre eine kleine Senke vorhanden. Nächster Gedanke: „Ah sehr schön die Höhen sind nicht mehr ganz so nervig, einfach angenehmer anzuhören, sie klingen noch einen Tick präziser.“ 😀 Dann der Tiefbass: „Oh sehr interessant!!!“ 8) 8) Ich war wirklich SEHR überrascht dort überhaupt Unterschiede zu hören, aber es klingt so als würde es auf einmal überhaupt nicht mehr dröhnen (obwohl ich nie das Gefühl hatte dass die 10’er mit ATM in diesem Raum eine Neigung hierzu haben 😕 ). Insbesondere sind die tiefen Frequenzbereiche wesentlich ausgeglichener, also man hört nun überraschenderweise die Raummoden sehr viel schwieriger – ja nahezu gar nicht mehr heraus. 😀

Insgesamt ergibt sich so ein äußerst angenehmes Klangbild, alles passt sehr harmonisch zusammen und das bei einer verdammt geilen Ortung!!! 8) Alles knackig & präzise, nix dröhnt, keine nervigen Höhen, der Bass steht satt wie eine 1 im Raum…

➡ Jetzt kommt ja noch der Deckenabsorber… 😀

Die Wirkung ist einfach schlichtweg der Hammer ❗ 8) 8) Sooooo geil, dieser wirkt nahezu doppelt so viel wie alle restlichen Absorber zusammen. 😯 Vor allem bezüglich Hallreduzierung der oft zwischen Decke und Boden und in der oberen Raumhälfte auftritt […]. Ich war richtig erschrocken wie manche Aufnahmen nun total „ausgedünnt“ klingen. Den Absorber merkt man schon sehr deutlich wenn man sich normal OHNE Musik im Zimmer bewegt, es ist einfach sehr viel angenehmer.

Das Klangbild ist jetzt von allen Frequenzen her dermaßen ausgeglichen, alter Schwede. 😯 Die ganze Dynamik kommt sehr viel deutlicher zum tragen genauso wie die kleinsten Details in der Musik. Auch diese werden durch den Deckenabsorber dermaßen deutlich herausgestellt, ich dachte ich traue meinen Ohren nicht. Die so effiziente Wirkung überrascht mich schon (im positiven Sinne). 😀

Fazit

Also ganz ehrlich: ich glaube besser geht’s echt nicht mehr, ich wüsste jedenfalls nicht wie. Dies liegt natürlich auch an einer exakt ausgemessenen Aufstellung, den seitlichen Absorbern & dem Riesenglück, dass der Raum nicht quadratisch ist, sich quasi keine stehenden Wellen bilden können & selbst wenn wären sie aufgrund der Raummaße einfach perfekt gleichmäßig über den gesamten Tiefbassbereich verteilt.

Ich bin restlos begeistert & konnte dank dieser Anordnung der Absorber eine Wirkung erzielen die jede andere Art von „Klangtuning“ bei weitem locker aussticht. So gut konnte ich die NuWave bis dato noch nie hören – Wahnsinn. 😀

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geschrieben am 14.03.2007
Originalthread unter: http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic14707-15.html

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