Momentaufnahme

5 02 2008

Manchmal ist es so als wäre die Zeit stehengeblieben.
Ein Moment der einem so unendlich lang erscheint dass man ihn gar nicht begreifen kann. Es ist ein beruhigendes Gefühl.
Leise surrend ziehen die Lüfter des PCs ihre Bahnen. Im Hintergrund singt eine unbekannte Sängerin mit feuerroten Lockenhaaren einen wundervollen ruhigen Folksong. Mir läuft ein wohliger Schauer über den Rücken und ein paar feine Häärchen flüchten orthogonal vor der Gänsehaut.
Irgendwie war die Vorahnung da, unbestreitbar als hätte man sie selber dazu verleitet. Manchmal ist es dann schwer zu verstehen, zu begreifen.
Ich weiß ja nichtmal was.
Der Kontoauszug murmelt mir unachtsam rote Zahlen ins Gedächtnis während daneben auf dem Schreibtisch die Orangenschalenreste des letzten „Wie ernähre ich mich gesund?“-Anfalls anfangen zu vertrocknen. Als hätten sie das nicht schon vorher gewußt.
Ist das eigentlich immer so, ja passieren solche Momente nicht ständig und überall? Vielleicht sind sie ganz klein und unbeholfen so dass wir sie gar nicht merken, manchmal auch (zu) groß und schwer. Dieser hier ist einfach nur da und wacht.
Es ist bereits kurz nach Mitternacht und wenn man sich konzentriert kann man immer noch leise die Musik des Nachbarn oben drüber wahrnehmen.
Darauf achten — das wäre eine Offenbarung. Da sprüht alles voller kleiner Funken, die wildesten Kreationen werden geschöpft. Ein unerschöpfliches Reich aus den Ursprüngen all unserer Gedanken und Taten.
So wird es anfangen denn es ist an der Zeit — meine Augen sind müde.
Ein bißchen unbeholfen, ein bißchen treibend denke ich darüber nach was wäre wenn wir einfach nur für einen Moment still halten und leise horchen. Kurz einen neuen Eindruck und ein wenig Erfahrung sammeln.
Nur für einen Moment.


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