Erstiwoche 2007

15 10 2007

Wie schnell doch manchmal die Zeit vergeht und schon ist ein ganzes Jahr in Ilemau rum. An der TU gab es auch dieses Jahr wieder die beliebte Einführungswoche für die Erstsemestler. 😀 Während der Erstiwoche wird den „jungen Hüpfern“ (ich als „alter Hase“ darf das sagen) ein vielfältiges Programm geboten. Neben einem kurzen Matheauffrischungskurs – dessen Nutzen sich mir bis heute nicht erschlossen hat – und diversen Treffen mit den Tutoren sind es ja vor allem die außeruniplanmäßigen Veranstaltungen die auf sehr rege Zustimmung stoßen. 😉
So gab es jeden Morgen ein leckeres Frühstück in den Clubs mit allem was der hungrige Studentenmagen so begehrt: Brötchen, Nutella, Honig, Marmelade, Wurst- und Käseplatten, diverse Müsli mit Milch (jaja die ist teurer geworden in letzter Zeit, aber der StuRa hat’s ja (und das ist auch gut so 8) )), Kaffe, Tee… Dieses Jahr konnte ich ein paar Mal mithelfen, was auch enorm viel Spass gemacht hat. Gut – man muss sich früh um kurz vor 7 während den Semesterferien aus den Federn quälen und hat auch mal Spüldienst, aber viele neue Gesichter zu sehen, einen Haufen gute Laune mit auf den Weg zu bekommen und dabei als Krönung auch noch lecker zu brunchen: einfach unbezahlbar. 😆
Mit ein paar Komillitonen macht die Erstiwoche umso mehr Spass wenn man noch die anderen Veranstaltungen mitnimmt. So beispielsweise die Ersti Night Fever Party im HüHo. Spät in der Nacht gabs dann auch meterhohen Schaum; wer wollte konnte sich ohne schlechtes Gewissen mal so richtig einsauen und bis in die Puppen tanzen. Oder der Bierathlon am Montag (ach nein offiziell heißt das ja Kickelhahnwanderung). 😆 Aber falls hier jemand „Fremdes“ auf meinen Blog stößt: richtig kombiniert, ich war einer der beiden Jungs die den ganzen Bierkasten mit hochgeschleppt/geleert und dabei wohlgemerkt den alten Rekord um 1:30 Stunden unterboten haben. Noch ein bißchen Mensa-SAP und schon gehts wieder mit der normalen Vorlesungszeit los. 🙄
Was sind wir nun eigentlich philosophisch betrachtet? Zweitis? Drittis? Die die überlebt haben? Für den Rest des Studiums bleibt ja noch ein wenig Zeit darüber nachzudenken. Soweit euch einen guten Start ins neue Semester, packen wir’s! 😀





Triple-Birthday-Goodbye-Party

14 10 2007

War das eine tolle Party gestern, hat ordentlich gerockt! 8) Drei Geburtstagskinder und einmal eine Abschiedsfeier aus Ilmenau. Es hat alles ganz wunderbar geklappt, von der Planung, Vorbereitung, die Party selbst und das große Saubermachen heute früh. Thx an meine drei spitzenmäßigen Mitstreiter! Wir haben high noon und es sieht hier absolut blitzeblank aus! 😯 Vielen Dank an die super geduldigen Nachbarn, das ist keineswegs selbstverständlich. Ich hoffe es hat allen Gästen geschmeckt, insbesondere die Schlammbowle, Bier, Sekt, die vielen leckeren Kuchen, Salate, Spießchen… 😉 And most wanted: danke an euch liebe Gäste, ihr seid das allerwichtigste überhaupt, man kann sich einfach keine besseren wünschen!!! 😀 Und auch dankeschön für die Geschenke, ich bin überwältigt!
So jetzt schlaft erstmal euren Kater aus und frühstückt schön. 😉 Bis in spätestens einem Jahr… 😉





Stockholm

10 10 2007

Skandinavien ist ja bekannt für die weite wilde Landschaft, seine einmalige Tierwelt, lange kalte Nächte und bunt angemalte Blockholzhäuser. Stockholm betitelt sich selbst mit „Die Hauptstadt Skandinaviens“, also Grund genung der Hauptstadt Schwedens einen kurzen Besuch abzustatten 🙂

Stockholm liegt strategisch günstig an der Meerenge die die Ostsee mit Malären verbindet. Genauer gesehen wurde die Stadt auf einer kleinen Insel gegründet. Um die einzelnen kleinen Landzüge miteinander durch Brücken zu verbinden und gleichzeitig die Schifffahrtswege zu kontrollieren/abzusperren wurden anfangs Holzpflöcke in den Meeresboden gerammt. Ungesicherte Quellen gehen davon aus dass der Städtename „Stockholm“ hierauf beruht. Selbstverständlich vurde alsbald eine Burg „Tre Kronor“ hinzugebaut, deren Grundfeste heute leider nur noch im Museum zu bestaunen sind. Heute steht das königliche schwedische Schloss an dieser Stelle. Die kleine Hauptinsel Gamla Stan ist mit ihren mittelalterlichen Gässchen zum Touristenmagnet geworden und Stockholm hat seine Grenzen über alle umliegenden Inseln und Landzungen hinaus weit ausgedehnt bis hin zu einer modernen Großstadt mit über 700.000 Einwohnern… Aber der Reihe nach:

Schweden liegt ja auch nicht gleich um die Ecke und die Reise muss gut vorbereitet werden. Am schnellsten geht’s natürlich per Flugzeug. Und da ich noch nie geflogen bin muss ich unbedingt sagen: das ist ja so sautoll, ich kann gar nicht genug davon bekommen. Gleich schon der Start, die Triebwerke auf vollen Schub, man wird in den Sitz gepresst und ab geht’s. Da kann man doch jede Achterbahn getrost vergessen. 😆 Gut — so große bin ich auch noch nicht gefahren. Aber dann im 45° Winkel steil nach oben, die Autos werden kleiner, Städte zu kleinen Dörfern, der Horizont weiter, mit voller Leistung eine Steilkurve nach rechts (Looping wär mir noch lieber gewesen 8) ), rein in die Wolkendecke, gespanntes Warten, der Motor dröhnt, dann ein Lichtstreif, schlagartig öffnet sich die Wolkendecke und die Sonne knallt ins Gesicht, eine weiße Schicht aus Zuckerwatte saust unter den Füßen entlang und während ich bei jedem Wolkenloch den anderen Passagiere lautstark nervend mitteile was ich gerade sehe (die Elbe, die Nordseeküste, nichts außer Wasser, eine Küstenlinie, Kopenhagen usw.) steigt die Sonne schnell hinter den Rand der Welt hinab, die Dunkelheit bricht herein und orangefarben leuchtende Städte versuchen gegen das grüne blinkende Licht am Rand der Tragfläche anzukämpfen während meine Nasenspitze und glitzernden Augen vor lauter Begeisterung an der eisigen Fensterscheibe festzukleben scheinen.
Kurzum: ich werd Pilot! 🙂

003_Götterdämmerung

Vom Stockholm Arlanda Airport gehts mit dem Flygbussara auf die Autobahn in Richtung Innenstadt wo ein gemütliches Hotelzimmer auf uns wartet. Am nächsten Morgen gings nach einem leckeren Frühstück auf zum Sightseeing. Zu Fuß die Drottninggatan (Hauptfußgängerzone) entlang, zum Kungsträdgarden (ein großer innerstädtischer Platz) und zur Strandvägen. Diese Uferpromenade erinnerte mich irgendwie an die südfranzösische Riviera bei Nizza, obwohl ich nie dort gewesen bin. Eine lange Allee, große Stadthäuser um 1900 oder früher, lauter kleine Boote und Schiffa die direkt daneben ankern…
Als erster Pflichttermin steht natürlich das Vasa Museum auf dem Programm. Alle Knäckebrot-Fans muss ich nun leider enttäuschen, denn die Vasa ist ein vom König in Auftrag gegebenes Kriegsschiff aus dem frühen 17.Jahrhundert, dass bei seiner Jungfernfahrt wohl noch nicht entjungfert werden wollte und aufgrund von zu wenig Ballast Schlagseite bekam und nach 800 Metern im Hafenbecken von Stockholm sank. 😯 Irgendwie dumm gelaufen. Das Schiff wurde inzwischen geborgen und ist wegen dem geringen Salzgehalt des Wassers eines der besterhaltensten Schiffe aus dieser Zeit. Das Museum wurde um die Vasa quasi herum gebaut. Schon beeindruckend wenn man sich so einem riesigen Kriegsschiff mit doppeltem Kanonendeck gegenüber sieht. Allein die einfache Größe ist faszinierend, der Besucher hat die Möglichkeit das Ausstellungsstück auf ganzen sieben Ebenen anzuschauen, dazu gibt es noch einen sehr guten informativen Film in (fast) jeder Sprache.
031_Vasa Museet

Auf Djurgarden befindet sich auch Skansen, ein 1891 gegründetes Freilichtmuseum und beliebtes Ausflugsziel. Man sollte sich auch die Zeit nehmen die beiden Aquarien zu besuchen. Diese sind so toll gemacht, denn wie oft findet man es denn dass man sich mitten im Dschungel über eine Hängebrücke wo untendrunter Piranhas lauern wagt, während um einen herum ein tropisches Gewitter stürmt? Die Aquarien und auch die Terrarien bzw. Gehege für die anderen Tiere sind sehr ansprechend gestaltet (und die gilt sowohl für Tier als auch für Mensch). 🙂 In Skansen befinden sich noch alte skandinavische Holzhäuser, Farmen, Windmühle und Kirche. Darüber hinaus auch einheimische Tiere in riesigen Freigehegen wie z.B. Vielfraße, Wölfe, Braunbären, Luchse, Rentiere und Elche. In der Hauptsaison im Sommer bzw. zur Mittsommernachtsfeier ist der Park höchstwahrscheinlich von Menschenmassen überlaufen. In der Abenddämmerung die die leicht herbstlichen Bäume in goldenes Licht taucht ging es ermattet zurück ins Hotel.
059_Ackerbauidylle

Am zweiten Tag machten wir uns auf nach Gamla Stan zum Kungliga Slottet wo jeden Tag die Wachablösung der Soldaten stattfindet. Man muss sich dies in etwa so vorstellen wie beim Buckingham Palace in London, allerdings in blauer Uniform und mit Helm anstatt diesem komischen riesigen Wuschelteil auf dem Kopf. 😉 Die Touristen fanden hinter einen kleinen Absperrung Platz und die Soldaten marschierten auf in Reih und Glied. Dies ergibt ein interessantes Fotomotiv mit Fahnenträger und Kanonen. Es dauerte volle 20 Minuten bis die Soldaten immer in kleinen Regimentern/Brigaden (oder wie auch immer) ihre Ablösung vollzogen hatten, nur damit danach das mitmarschierende Musikkorps mit geschätzten 60 Mann und Frau seine Parade abhalten konnte. Im Formationsschritt über den ganzen Platz, wieder auseinander, Trommlersolo, in Kreuzform durcheinander, wieder Aufstellung im Rechteck, mit der Posaunenspitze fast in die Zuschauer hinein. Auch wenn jemand nichts mit „Militärkrams“ und ähnlichem zu tun hat, aber jedem Musiker gehen hier die Ohren auf. Wahnsinnig toll, ich bin schlichtweg begeistert! 8)
081_Musikkorps Marsch
Weitere Besuche waren an diesem Tag das königliche Schloss selbst, das Museum Tre Kronor und die stadtälteste Kirche Storkyran. Bei allen diesen Einrichtungen bekommt man mit der Stochholmskortet freien Eintritt, ein Touristenpass dessen Kosten sich sehr schnell wieder relativieren. 🙂 Desweiteren folgte eine Bootstour um Djurgarden herum und ein kleiner Abendspaziergang durch Gamla Stan mit seinen kleinen engen Gässchen, winzigen Lädchen, Konditoreien, Postkartenständen und natürlich auch ein paar urgemütlichen Restaurants die mit nordischer Küche lockten (und gewannen 😉 ).
108_Själegardsgatan und Kindstugatan
Anschließend zog ich mit meiner neuen Kamera los um ein paar Nachtaufnahmen zu schießen. Beim Anblick der steilen Nordküste von Södermalm, dem Söder Mälarstrand fühlte ich mich auf einmal nach Kroatien versetzt. So boten sich ein paar wahnsinnig gute Motive und ich konnte an der Hafenpromenade die Zeit im Vollmondschein nutzen um ein paar Karten zu schreiben.
129_Söder Mälarstrand nah Allzu viel ist des Nachts in Schwedens Hauptstadt nicht los, das mag daran liegen dass ich erstens nicht danach gesucht habe und zweitens die viele Museen/Geschäfte um 17 Uhr und die Clubs um 23 Uhr ihre Pforten schließen.

Der nächste Tag sollte zum Kulturtag werden und so standen das historische Museum, das nordische Museum sowie das Stadtmuseum auf unserer Tagesliste. Eigentlich verraten die Namen schon alles bzw. die Museumsführer der Stockholmskortet die jeder Tourist bekommt geben genügend Infos so dass sich jeder Besucher individuell seinen Tagesplan zusammen setzen kann. Deshalb spare ich mir an dieser Stelle weitere Erklärungen. Auf Södermalm versuchten wir mit mehr oder weniger Erfolg ein paar typisch schwedische Häuser ausfindig zu machen, doch das Wetter ließ uns an diesem Tag leider etwas im Stich.

Kurz vor dem Rückflug vom Stockholm Arlanda International Airport um die späte Mittagszeit besuchten wir noch den Hagapark im Norden der Stadt. Dort kann man in aller Ruhe und Abgeschiedenheit (obwohl Stockholm nie den schäbigen Eindruck einer wirklichen Großstadt vermittelte, sondern freundlich und gemütlich 🙂 ) durch eine riesige Parklandschaft flanieren. Zum Abschluss besuchten wir mein neues Lieblingswort auf schwedisch, weil es so toll klingt: Fjärilshuset pa Haga, der älteste Wintergarten Stockholms mit angrenzendem Schmetterlingshaus. Wie wir in den Tagen zuvor schon in allen Museen oder Tiergehegen immer wieder erfahren durften verdammt gut eingerichtet als tropischer Dschungel — man kommt sich vor wie in einer anderen Welt. Und obwohl ich ständig damit zu kämpfen hatte, dass bei 100% Luftfeuchtigkeit die Linse der Kamera ständig beschlägt konnte ich endlich „pterois volitans“ richtig fotografieren, was mir zuvor verwehrt blieb 😆 Apropos Kamera: diese hat sich nun ja auf ihrem ersten Einsatz bewähren müssen und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden! 🙂 Wenn ein schlechtes Bild rauskommt ist meistens der Fotograf schuld, nämlich in diesem Fall ich selbst, was hauptsächlich an falscher Belichtung oder zu hohen ISO-Werten im Automatikmodus bei Innenaufnahmen liegt. 🙄

    Die besten Fotos von dem Kurzstädtetrip Stockholm finden der geneigte Leser auf der Fotoseite.

And finally: endlich durfte ich wieder fliegen 😉 YES! …wenn auch mit zwei Stunden Verspätung. Stockholm ist auf jeden Fall eine sehr schöne Stadt mit einem ganz besonderen Flair. Die vielen kleinen Inseln und Wasserwege tun ihr Übriges dazu. Man wird mit Freundlichkeit aufgenommen und fühlt sich auf Anhieb ziemlich wohl und heimisch.
Hej da Stockholm!