Es hätte so schön werden können… doch es kam leider anders. 🙄 Durch eine zufällige Wendung kam ich an das Glück bald ein echtes Klavier mein Eigen nennen zu können. So ein richtiges mit Holz und Saiten 😉 Genau dieses sollte heute zu seinem neuen Standort verfrachtet werden.
So versammelte ich mich mit ein paar zuverlässigen kräftigen hilfsbereiten Komillitonen um die Sache gemeinsam in Angriff zu nehmen. Für die Gewichtsreduktion des Instruments ist es unbedingt erforderlich die Mechanik mit den Hämmern und der Dämpfung zu demontieren, denn das Klavier steht im 2. Stock. Mit Spanngurten versuchten wir der die Sache richtig zu verzurren um einen ersten Versuch die Treppe herunter zu wagen.
Dies ging soweit ganz gut bis die Wand des Treppenhauses im Weg war. Eigentlich auch gar nicht schlecht, denn so konnten wir eine kurze Pause einlegen. Beim Versuch das Klavier weiter die Treppe herunter zu tragen mussten wir feststellen, dass das Treppenhaus weder von seinem architektonischen Grundriss noch von seiner Bausubstanz für so einen Transport geeignet ist. Denn leider rissen wir große Löcher in die Wand, wir konnten sogar schon ein (zuvor) fest verputztes Rohr sehen. 😯 Wie bei so einer alten ägyptischen Ausgrabung. Dazu kam dass sich das Klavier so verkantete dass es komplett stecken blieb. 😈
Von jugendlichem Eifer getrieben starteten wir einen 2. Anlauf, wofür gleich noch die beiden Pedale, alle Tasten sowie der komplette Spieltisch entfernt wurde. Mit vereinten Kräften versuchten wir unser Glück, doch das enge Treppenhaus war wohl auf der dunklen Seite der Macht, so dass sich das Klavier abermals verkantete. Mit fortschreitender Zeit machte uns das Gewicht des Instrumentes v.a. mit seinem schweren Gussrahmen zunehmends zu schaffen. Das gibt schöne rote Striemen quer über die ganze Schulter und einen ordentlichen Muskelkater. Ein Königreich für eine gute Masseuse!
Achtung an alle Musiker, insbesondere die Pianisten: den nächsten Satz bitte übspringen! 😥 Als einzige verbleibende letzte Rettung erschien uns die Säge mit der wir die Beine des Klavieres entfernten. 😯 Keine Sorge, es steht auch so aufgrund seines Gewichtes stabil.
…nach geschlagenen 4 Stunden und 8 geschafften Treppenstufen mussten wir stagnierend einsehen, dass das Vorhaben „Klaviertransport“ gescheitert war, wie frustrierend. Schade, denn der dazugehörige LKW wäre schon bereit gestanden. So obliegt mir wohl oder übel Morgen früh die unangenehme Pflicht professionellen Möbelpackern einen neuen Auftrag zu erteilen. Das Klavier ist ja schließlich nicht in den 2. Stock geflogen. 😆 Und wenn es hoch gekommen ist kommt es auch irgendwie wieder runter! Wir haben es eben heute leider nicht geschafft…
Was für ein Abenteuer mit noch unbekanntem Ausgang. Ich danke allen Helfern die so fleißig und tatkräftig mit angepackt haben. Ihr seid ein super Team, Jungs! Danke! 😀 Wird fortgesetzt…
[edit 31.07.07]
Waaahnsinn! 😆 Nachdem ich gestern mit ein paar professionellen Möbelpackern telefoniert habe, die das Klavier auch transportieren können und es dafür mit entsprechendem Fachpersonal auch ordentlich einpacken würden musste ich leider feststellen, dass deren preisliche Vorstellung sich nicht mit meinem Budget deckt. Ab 200€ aufwärts… 8OAlso blieb uns als letzte Alternative nur noch einen letzten dritten Versuch zu starten. Dazu holte ich aber noch Schwerlastgurte zum tragen. So konnten wir zumindest an einem Ende eine richtige Trageschleife für die Schulter basteln, das ging wunderbar. Mit richtig kräftig anpackenden Händen starteten wir die enge steile Wendeltreppe hinab und oh Wunder oh Wunder: es funktionierte! 8)
Der organisierte LKW mit Hebebühne stand auch schon bereit. Die restliche Prozedur, wieder rein in die neue Wohnung (zum Glück Erdgeschoss) war ein Kinderspiel, ganz easy mit Rollwagen. 😉 Darauf erst mal ein leckeres Bierchen… 😀
So nun steht das schöne schwarze Instrument also hier im Zimmer und ich kann es noch gar nicht fassen. 😯 Noch sollte es ja ordentlich geputzt und gereinigt, die Mechanik überprüft, wieder zusammen gebaut und gestimmt werden. Mal schaun ob das so klappt wie ich mir das vorstelle. Eine schöne Aufgabe für die Semesterferien.
@ alle Helfer: eine absolute Meisterleistung, ohne euch wär gar nichts gegangen. Ganz vielen herzlichen Dank, dass ihr so fleißig mitgeholfen habt um mir so einen kleinen Traum zu erfüllen! 😀
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