Lokalisationsunschärfe

22 06 2007

Es wird fleißig geforscht… und zwar am Fraunhofer Institut für digitale Medientechnologie. Heute war ich wieder mal als Proband bei einem Hörtest an besagter Einrichtung zugegen. Es sollen weitere Verbesserungen und Optimierungen an der Wellenfeldsynthese 8) vorgenommen werden, genauer gesagt ging es heute um Lokalisationsunschärfe. Alles sehr sehr spannend, insbesondere da auch an weiteren neuen Systemen wie 22.2 getüftelt wird. Also quasi eine abgespeckte Version, was den Einsatz in nahezu jedem „gewöhnlichen“ Kino ohne große Umrüstung möglich machen würde. 💡

Ein Hörtest verläuft immer so dass diverse kurze Klangbeispiele über das System vorgespielt werden die dann entsprechend Ortungsrichtung und Abbildungsgröße bewertet werden sollen. Hierzu werden die Lautsprecher auch in unterschiedlichsten Höhenlagen angebracht, was an sich schon sehr interessant ist da es hierfür bislang kaum Anwendungen gibt (mir fallen jetzt spontan nur die „Fronteffekt-Kanäle“ der Yamaha-Ingenieure ein). Man darf also gespannt sein was sich die Fraunhofer Mitarbeiter noch alles ausdenken werden. 😀 Nach der Auswertung können dann eventuell neue Algorithmen entwickelt werden die eine bessere Ansteuerung der Lautsprecher-Arrays ermöglichen. Mehr Details möchte ich Gründen der Diskretion — oder weil ich sie selber nicht genau weiß — nicht verraten. 🙄

Ich freu mich immer wenn ich als Proband jemanden bei der Arbeit sinnvoll unterstützen kann, denn schließlich wäre ich in Zukunft auch glücklich darüber wenn zahlreiche Probanden dann vielleicht an meinen eigenen Hörtests teilnehmen würden. 😆 Jedenfalls hat der freiwillige Test sehr viel Spass gemacht und weitere werden folgen. Dabei wird einem nämlich wieder sehr anschaulich und erlebnisreich vorgeführt warum man sich hier in Ilmenau für das Medientechnologie-Studium eingeschrieben hat! Es gibt vieles zu entdecken ➡ packen wir’s an!


Aktionen

Information

2 responses

25 06 2007
dabear

Ich werde ja in genau einer Woche sowas mit dir nochma machen. Bin schon wieder richtig gespannt drauf. Die letzten Male (ich sage nur: Donuts fliegen aus dem Kamin) war’s ja recht cool.

10 09 2012
Eberhard Sengpiel

Mir fällt als Erstes hier das Wort „Ortungsrichtung“ auf. Der Fachbegriff in der Akustik und der Tontechnik heißt jedoch „Lokalisationsrichtung“; siehe:
„Lokalisation und Ortung – Gibt es einen Unterschied?“:

Klicke, um auf LokalisationUndOrtung.pdf zuzugreifen

Dagegen ist der Begriff „Ortung“ ganz sicher etwas anderes; siehe:
„Echolot und seine Ortung“:

Klicke, um auf EcholotUndOrtung.pdf zuzugreifen

Man frage den Hörer von Stereofonie oder Surround-Sound, ob ihm beim Lokalisieren der Schallquellen mehr die „Lokalisationsschärfe“ oder die „Lokalisationsunschärfe“ interessiert. (Siehe da, hier wird nicht von Ortung gesprochen). Natürlich interessiert uns, ob man die Schallquelle scharf hört. Wenn sie scharf zeichnet, dann ist das gut. Unschärfe will man sicher nicht haben.
Warum sind denn die Physiker so wikd darauf aus, von uns die „Lokalisationunschärfe“ angegeben zu bekommen. Wir Praktiker geben uns allein mit der „Lokalisationsschärfe“ ab; siehe
„Lokalisationsschärfe (Lokalisationsgenauigkeit) der Hörereignisse auf der Lautsprecherbasis bei verschiedenen Stereofonie-Aufnahmeverfahren“:

Klicke, um auf Lokalisationsschaerfe.pdf zuzugreifen

und
„Stereo-Abbildung und Lokalisationsgenauigkeit (Lokalisationsschärfe)“:

Klicke, um auf StereoAbbildungLokalisationsschaerfe.pdf zuzugreifen

Viele Grüße

Eberhard Sengpiel

Hinterlasse einen Kommentar