Sie liefen durch Wälder und Nebel

20 06 2007

Ich lehnte gemütlich mit verschränkten Armen auf der Fensterbank meines Zimmers im 2.Stock und blickte hinaus in die kalte Winternacht. Merkwürdig – mal abgesehen davon dass das Haus überhaupt nicht so viele Stockwerke hat hatte ich noch nie im 2.Stock gewohnt. 🙄 Alles war von einer weichem weißen Schneeschicht bedeckt. Selbst der Himmel schien so hell, dass er mit der restlichen Umgebung in eine einzige weiße Fläche überging. An den Bäumen zwischen den erdunkelten Häusern brannten kleine Lichter. Es erschien mir wie einer dieser verschlafenen Nächte in der Vorweihnachtszeit. Die Lichter brannten so schwach, dass sie nur wie kleine Punkte aussahen. Wie schummrige Totenlichter durch eine Milchglasscheibe, von Eiskristallen besetzt. Das ganze erschien mir wie ein einziges verträumt verschlafenes Wintermärchen.

Plötzlich tauchte eine Gestalt schleichend aus dem Unterholz auf und kam auf mich zu. Es war ein stattlicher großer Wolf mit herrschaftlichem Fell. (Beinahe hätte ich gesagt: „prächtig gefiedert“, aber das passt hier nicht so richtig 😆 ) Viel mehr war er eine Mischung aus den treuen Huskys mit ihren glasklaren Augen die man vor Schlitten spannt und den Wölfen die man von Vollmond-Alaska-Postern kennt, die sich Jugendliche so gerne ins Zimmer hängen. 😀 Er hatte so ein weißes Fell und schritt elegant voran, dass er mit der schneebedeckten Landschaft verschwand und nur seine schemenhaften Umrisse zu erkennen waren. Zwischen den Bäumen vermochte ich noch zwei weitere Wölfe auszumachen.

Der Leitwolf kam so nah auf mein Haus zu, dass ich ihn unter diesem Winkel von meinem hohen Fenster aus nicht mehr sehen konnte. Er sprach: „Out there!“ mit der klaren sonoren leicht brummigen Stimme eines Sprechers aus Naturdokumentationen. Ich war verdutzt. 😯 „Wer? Ich?“ „Ja, du!“ tönte es von unten herauf. Vorsichtig versuchte ich mich weiter aus dem Fenster zu lehnen um etwas zu erkennen, aber es gelang mir nicht. Plötzlich erschien das Gesicht des Wolfes direkt vor dem meinigen, er hatte sich mit seinen Vorderläufen an der Fensterbank festgeklammert. Ich war so erstaunt darüber, dass es dem Wolf gelungen war bis in den 2.Stock hochzuspringen, dass ich verwundert fragte: „Bist du das wirklich?“ „Nein, ich bin nur eine Halluzination, deine eigene Einbildung damit du mich sehen kannst.“ Damit verschwand er wieder. Irgendwie wurde mir die ganze Sache nun doch ein wenig konfus. 🙄 Ich erkannte wie er sich wieder vom Haus entfernte, auf einer freien Fläche im Schnee stehen blieb und zu mir sprach: „Sie liefen durch Wälder und Nebel.“ Aus dem Dickicht kam ein leises Geräusch und sofort eilten die drei Wölfe zwischen den verschneiten Bäumen davon und verschwanden in der Winternacht.

Dann wachte ich auf. Was soll denn das bedeuten, kann man das verstehen ❓ Ja – vielleicht für insider, denn mir fiel ein dass ich bei der Gelegenheit ein Buch von Axel Hacke empfehlen kann. 😉


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3 responses

21 06 2007
Romy

So jetzt will ich doch mal die erste sein die deinen Wunderschönen blog kommentiert. Also das Design finde ich echt klasse.

Jetzt zum Beitrag. Was hat das ganze mit Axel Hacke zu tun? Versteh ich nicht…

21 06 2007
Kitty

Huhu, also extra für dich Romy, ich hab dem Kai das „Hörbuch“, welches ich von dir hatte geschickt und allem Anschein hat es einen bleibenden Eindruck hinterlassen 🙂

21 06 2007
auphireos

Kapitel 3 „Der weiße Neger Wumbaba.“ …dort fndest du vielleicht Erleuchtung. Ansonsten nimm’s einfach als eine faszinierende Geschichte. 😉
Das Design ist ehrlicherweise ChaoticSoul von Bryan Veloso. […nur der bunte Lautsprecher-Design-Header nicht. 8) ]

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